Hinz&Künztler Mihai

„Alle sind weggegangen“

Müde nach einem harten Arbeitsleben: Mihai. Foto: Mauricio Bustamante
Müde nach einem harten Arbeitsleben: Mihai. Foto: Mauricio Bustamante
Müde nach einem harten Arbeitsleben: Mihai. Foto: Mauricio Bustamante

Mihai, 62, verkauft Hinz&Kunzt vor Rewe in Barsbüttel. Seine Heimat Rumänien musste er nach der Wende verlassen – so wie viele andere auch.

Sein Leben lang hat Mihai gearbeitet. In Rumänien, in Griechenland, zuletzt in Deutschland. Mehr als 40 Jahre geschuftet und dabei immer nur an andere gedacht. Nun lebt der 62-Jährige in einer städtischen Unterkunft von Fördern & Wohnen (F&W), in einem Zimmer zusammen mit einem fremden, psychisch erkrankten Mann, und seine Rente reicht nicht, die 889 Euro für das Bett zum Schlafen zu bezahlen.

Mihai stammt aus Rumänien. Mit Vater, Mutter und drei Geschwistern lebte er in einer Holzhütte im Wald. „Mein Vater hat, bis er krank wurde, im Kohlebergbau gearbeitet“, übersetzt Hinz&Kunzt-Sozialarbeiterin Irina Mortoiu seine Erzählung. Trotzdem hatte die Familie selten genug zu essen. Der Weg ins Dorf zur Schule war weit. Um trockene Füße zu behalten und die Schuhe zu schonen, stülpten die Kinder Plastiktüten darüber. Doch Mihai liebte die Schule und die Lehrerin, die dem wissbegierigen Jungen privat Nachhilfe gab, um ihn zu fördern. Trotzdem nahm er direkt nach der Schule einen Job als ungelernter Arbeiter in einer Bleimine an. So unterstützte er die inzwischen erkrankten Eltern – und finanzierte die Ausbildung des großen Bruders. Mihai berichtet ohne Verbitterung. Eher mit Stolz. „Fest“ sei das Band zwischen ihm und seinem Bruder.


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Autor:in
Annette Woywode
Annette Woywode
Chefin vom Dienst für das gedruckte Magazin

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