Aktionswoche Schuldnerberatung : Wege aus der Schuldenfalle

Vom 15. bis zum 19. Juni findet die Aktionswoche Schuldnerberatung statt. Im Themenschwerpunkt geht es um Menschen, die trotz Arbeit zu verarmen drohen. Beratungsangebote sind kostenlos.

Wenn nichts mehr schön gerechnet werden kann, hilft die Schuldnerberatung.
Wenn nichts mehr schön gerechnet werden kann, hilft die Schuldnerberatung.

Am Montag startet wieder deutschlandweit die Aktionswoche Schuldnerberatung. Vom 15. bis 19. Juni gibt es auch in Hamburg zahlreiche Beratungsangebote zum Thema Überschuldung. Das Beste: Sie sind allesamt kostenlos.

Das übergreifende Thema in diesem Jahr: „Arm und überschuldet – trotz Arbeit“. Denn: Menschen, die in so genannten prekären Beschäftigungsverhältnissen  (etwa Mini-Jobs, Leiharbeit, Werkverträge, befristet, Teilzeit, Niedriglohnsektor, Hartz-IV-Aufstocker) arbeiten, sind besonders häufig von Schulden betroffen. „Bereits kleine Krisen oder unvorhergesehene Ereignisse sprengen das Budget von Menschen, die wenig verdienen“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, „eine kaputte Waschmaschine, ein defekter Kühlschrank oder eine hohe Heizkostennachzahlung können dann in die Schuldenfalle führen.“

„Zur Aktionswoche wollen wir den Menschen helfen, die trotz Arbeit auf keinen grünen Zweig kommen“, sagt Hjördis Christiansen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Hierzu bieten die Verbraucherschützer kostenlose Einzelberatungen (persönlich oder telefonisch), Info-Veranstaltungen zum Thema Schulden im Griff“ sowie Vorträge an – im Programm sind alle Termine aufgeführt. Das Rote Kreuz bietet am Donnerstag, 18. Juni einen kostenlosen Beratungabend von 16 bis 20 Uhr an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Insgesamt gibt es in Hamburg zehn anerkannte Schuldnerberatungsstelen (u.a. auch von der Diakonie) und drei Stellen, die sich auf Insolvenzberatung spezialisiert haben – sowie Notfallsprechstunden für besonders dringende Fälle.

In Hamburg gelten geschätzt 160.000 Menschen als überschuldet, das ist jeder zehnte Hamburger. Sie sind mit durchschnittlich 25.000 Euro in den Miesen, so das Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen (iff). Als Hauptgründe nannte das Institut seinem Überschuldungsreport 2014 Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Trennung, gescheiterte Selbstständigkeit, falsches Konsumverhalten und Krankheit sowie prekäre Arbeitsverhältnisse. Als überschuldet gilt, wer so hohen Schulden hat, dass deren Rückzahlung zunehmend unsicher ist und sogar die Privatinsolvenz droht. Im Gegensatz dazu spricht man von Verschuldung, wenn Betroffenen nur zeitweilig Schulden haben.

Text: SIM
Fotos: Uwe Schlick / pixelio.de

Aktionswoche Schuldnerberatung in Hamburg 

Was tun bei Schulden? Infos der Stadt 

 

 

 

 

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