Kommt ja gar nicht in die Tüte!

Asli, Tom und Leon testen für Hinz&Kunzt, Abc-Schützen und andere Kids

(aus Hinz&Kunzt 162/August 2006)

Schokolade, Wackelpudding und Kaugummi essen Asli (8), Tom (10) und Leon (8) am liebsten. Mit Süßigkeiten kennen sie sich aus. Für Hinz&Kunzt vergleichen sie zwei Schultüten, eine gefüllt mit Produkten aus fairem Handel, die andere mit herkömmlichen Süßigkeiten und Spielzeug.

Brücke zu den Sternen

Hamburgs Kinder-Hospiz – ein Ort, um in Würde Abschied zu nehmen

(aus Hinz&Kunzt 144/Februar 2005)

In Hamburg gibt es einen Ort, an dem Kinder und Jugendliche, die unheilbar krank sind, in Frieden sterben können: das Kinder-Hospiz Sternenbrücke. Dass dort nicht nur Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung herrschen, habe ich bei einem Besuch selbst erlebt.

Der Verein wurde 1999 gegründet, das Haus 2003 eröffnet. Schwerkranke Kinder, die eine begrenzte Lebenserwartung haben, können dort mit ihren Familien die letzten Tage verbringen oder auch „Urlaub vom Krankenhaus“ machen.

Zu Hause können die Kinder aus medizinischen Gründen meist nicht mehr gepflegt werden, oft gibt es auch noch Geschwister-kinder, die versorgt werden müssen. Und ein Aufenthalt im Krankenhaus ist weder für die Kinder noch für die Angehörigen schön: weiße Wände, Hektik, das Ziel, Leben auch um den Preis der Würde zu erhalten, und das ständige Gefühl, nicht da zu sein, wo das Leben spielt, machen ein würdevolles Sterben und Abschiednehmen fast unmöglich. Allerdings ist gerade das wichtig für die Angehörigen, um irgendwann weitermachen zu können.

Das Kinder-Hospiz ist anders: Schon die Umgebung der alten Villa im Hamburger Westen, die komplett umgebaut und liebevoll eingerichtet ist, strahlt Ruhe aus. Zwischen hohen alten Bäumen in einem Park steht das große, weiße Gebäude. Zum Interview-Termin werden wir nett begrüßt. Am Eingang fallen gleich die Sterne mit Namen auf, die an die Wand gemalt sind. Es sind die Namen der jungen Patienten, die hier schon einmal zu Besuch waren. Die Wände und die Einrichtung sind ganz in warmem Gelb und Blau gehalten. Nichts lässt hier an Krankenhaus denken.

Wir sprechen mit Uwe Sanneck, Trauerbegleiter, Pädagoge und Gründungsmitglied des Fördervereins Sternenbrücke. Alle, die im Hospiz arbeiten, müssen sich vorher in einem Kurs darauf vorbereiten, erklärt Sanneck. Um die Erlebnisse zu verarbeiten und auch um die Angehörigen möglichst gut unterstützen zu können, dürften sie ihre Trauer, ihre Gefühle niemals verstecken oder herunterschlucken. Denn „jede nicht geweinte Träne schlingt sich um das Herz, und irgendwann zerplatzt es“, sagt Sanneck.

Das ist einer der wichtigsten Grundsätze des Kinder-Hospizes: helfen durch Offenheit und Gespräche. Denn, wie Sanneck sagt, der Abschied von einem geliebten Menschen könne nicht erleichtert, er könne nur ermöglicht und „gelebt“ werden. Es soll den Hinterbliebenen gezeigt werden, dass sie die Erinnerung an ihr Kind und an den Tod ihres Kindes nicht loslassen, sondern in ihr weiteres Leben integrieren müssen. Er spricht vom „Brücken bauen“, Brücken zu Abschied, Trauer oder tiefer Verzweiflung. Man merkt, dass er nicht nur davon spricht, sondern es tut, hier in der Sternenbrücke.

Im Hospiz sollen die Patienten, hier die Kinder und Jugendlichen, in Würde sterben. Für Uwe Sanneck bedeutet Würde: „bewusst“ sterben, sich nicht vor dem Tod verstecken. Die Patienten sollen möglichst schmerzfrei sterben, und man tut alles dafür, dass die Sterbenden über das, was für sie wichtig ist, bestimmen können und Dinge und Menschen um sich haben, die ihnen lieb sind.

Beim Rundgang durch das Gebäude ist es schon dunkel und das ganze Haus still. Die Zimmer der Kinder sind um einen großen Innenhof angeordnet, der von großen bunten Leuchtkugeln erhellt ist. So entsteht eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit und Ruhe.

Eines der Zimmer gehört David Rudolph. Er ist zehn und leidet an einer Stoffwechselkrankheit. Er kann nicht mehr sehen und nicht mehr sprechen, doch er nimmt seine Umgebung über Geräusche, Gerüche und Berührungen trotzdem genau wahr. Seine Mutter wohnt nicht mit im Kinder-Hospiz, da sie hochschwan-ger ist. Prinzipiell gibt es aber auch Platz für die Familien der jungen Patienten.

Für Eltern ist es der größte Albtraum, gesagt zu bekommen, dass ihr Kind in absehbarer Zeit sterben wird. Solch eine Nachricht zerrüttet die ganze Familienstruktur. Und die Fragen nach dem „Warum“ kann keiner beantworten. Die Menschen reagieren schockiert, hilflos und meist auch wütend auf Gott oder das Schicksal.

Auch für Angehörige, Bekannte und Freunde ist die Situation nicht leicht. Wie soll man mit jemandem umgehen, der weiß, dass er nicht mehr die Möglichkeit hat, sein Leben nach seiner Vorstellung zu gestalten? Doch der Tod eines Kindes, so Sanneck, sei immer auch eine Botschaft. Das Leben der Angehörigen bekommt eine ganz neue Bedeutung, die Wertvorstellungen ändern sich. Auf einmal ist es nicht mehr so wichtig, materiellen Reichtum zu besitzen. Es wird wichtiger, sein Leben zu genießen und sich seines Wertes bewusst zu sein.

Lea Frehse

Mein Sohn, der Stürmer

Warum es nicht so einfach ist, den eigenen Kindern beim Fußball zuzusehen – Beobachtungen bei der Eimsbüttler F-Jugend

(aus Hinz&Kunzt 148/Juli 2005)

„Über links, da ist doch alles frei!“ – „Los, dranbleiben!“ – „Da muss man doch abspielen! Was ist denn mit euch los, Jungs?“

Hausbesuch bei Baby Lynn

Wie die Hinz & Künztler Karin und Thorsten trotz ihrer Drogenabhängigkeit als Familie leben

(aus Hinz&Kunzt 145/März 2005)

„Hauptsache von da weg!“

Ein junger Tschetschene flieht aus seiner Heimat und hofft auf eine Zukunft in Hamburg

(aus Hinz&Kunzt 144/Februar 2005)

Ausgrenzung und Abschiebung gehören in Deutschland zum Alltag. Insbesondere jugendliche Flüchtlinge haben darunter zu leiden. Konkrete Hilfe und vielleicht die Aussicht auf eine Perspektive bietet in Hamburg der Verein „Woge“.

„Warum sollte er böse sein?“

Wie Kinder Obdachlose sehen – ein Malwettbewerb von Hinz & Kunzt

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Hinz&Kunzt war neugierig darauf, was Kinder von Obdachlosen halten. Deswegen veranstaltete das Straßenmagazin in mehreren Einkaufszentren einen Malwettbewerb. Die Ergebnisse sind im Dezember bei Hinz&Kunzt ausgestellt.

Meine Eltern: Ohne Wohnung

Besuch bei zwei Familien, in den Mutter oder Vater zeitweise obdachlos waren

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Ein halbes Jahr lang lebten Jennifer und Jacquelin bei ihrer Tante. Was sie nicht wussten: Ihre Mutter war in der Zeit obdachlos.

„Holt euch Hilfe!“

Die Geschichte einer Mutter, die ihre Kinder verwahrlosen ließ und heute wieder ein enges Verhältnis zu ihnen hat

(aus Hinz&Kunzt 154/Dezember 2005)

„Wenn ich heute zurückblicke, kann ich nur eins sagen: Etwas Besseres, als dass meine Kinder in die Wohngruppe gekommen sind, konnte gar nicht passieren.“ Bettina kann selbst kaum glauben, dass sie diesen Satz über die Lippen bringt. 42 Jahre ist sie alt, Mutter von Lara (18), Johanna (16) und Benedikt (14). Und heute geht es ihr und den Kindern verhältnismäßig gut.

„Wie ein Zuhause“

Milieunahe Erziehung: In zwei Wohngruppen im Schanzenviertel finden vernachlässigte Kinder Hilfe – und halten trotzdem Kontakt zu ihren Eltern
(aus Hinz&Kunzt 154/Dezember 2005)

„Wir sollten uns nichts vormachen“

Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram über vernachlässigte Kinder und die Perspektivlosigkeit vieler Eltern

(aus Hinz&Kunzt 154/Dezember 2005)

Hinz&Kunzt: Eine Mutter steht morgens nicht auf, das Kind kommt nicht in den Kindergarten, die Post bleibt ungeöffnet liegen: Können Sie sich das vorstellen?