Überfall auf Obdachlose bleibt ungesühnt
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen drei Mitarbeiter der Bahn-Sicherheit eingestellt. Ihnen war vorgeworfen worden, im vergangenen Sommer Hinz&Künztler Manole überfallen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen drei Mitarbeiter der Bahn-Sicherheit eingestellt. Ihnen war vorgeworfen worden, im vergangenen Sommer Hinz&Künztler Manole überfallen zu haben.
Das Amtsgericht Altona verurteilte die Rauch&Veth GbR dazu, fast 53.000 Euro an das Jobcenter zurückzuzahlen. Die Firma hatte heruntergekommene Zimmer an Hilfeempfänger vermietet – zu „wucherischen Preisen“.
Bislang müssen Schwarzfahrer, die eine Geldstrafe nicht bezahlen, ins Gefängnis. Hamburgs neuer Justizsenator Till Steffen will das nun ändern lassen. Dafür braucht er aber Unterstützung auf Bundesebene.
(aus Hinz&Kunzt 167/Januar 2007)
Sein Vorgänger Roger Kusch (CDU) hatte sich mit allen zerstritten: mit Richtern, Staatsanwälten, Vollzugsbeamten und Notaren. Zehn Monate nach Amtsantritt von Justizsenator Carsten Lüdemann (CDU) haben sich fast alle wieder lieb. Der 43-jährige jungenhafte Jurist gilt als ausgesprochen umgänglich. In Sachen Strafvollzug fährt er den harten Stil von Roger Kusch allerdings weiter.
(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)
Der Ton wird wieder schärfer zwischen Richtern und Justizbehörde. Das wurde bei einer Tagung des Forum Straffälligenhilfe deutlich. Horst Becker, Vorsitzender Richter am Landgericht, war einer der Kritiker. Er geht sogar so weit, von der „Renitenz der Vollzugsbehörden“ zu sprechen oder gar vom „Wettbewerb der Schäbigkeit“. Offiziell geht es darum, dass die Haftanstalten und somit die Justizbehörde Urteile der Gerichte einfach nicht umsetzen. In Wirklichkeit geht es aber nicht nur um „diesen eklatanten Rechtsbruch“ (Becker), sondern um die Wende im Hamburger Strafvollzug.
(aus Hinz&Kunzt 158/April 2006)
Junge Spätaussiedler begehen nicht häufiger Straftaten als andere Jugendliche. Das ist das Ergebnis einer Hamburger Polizei-Studie, die diesen Monat vorgestellt werden soll. Der Bergedorfer Jugendrichter Olof Masch erlebt tagtäglich das Gegenteil – und will den Jugendlichen helfen.
(aus Hinz&Kunzt 137/Juli 2004)
Es ist kalt und regnet stark. Ein trüber Tag. Am Abend des 13. Januar dieses Jahres läuft Kevin Anthony M. durch die Straßen von Hamburg. Er ist unglücklich, seine Lage desolat: kein Job, Alkoholprobleme, Schulden, keine Wohnung. Er übernachtet seit ein paar Wochen bei einem Freund.
(aus Hinz&Kunzt 135/Mai 2004)
Per Internet lässt sich heutzutage alles verkaufen. Warum nicht auch schicke Kleidungsstücke, die Strafgefangene im Knast gefertigt haben, fragte sich der Berliner Werber Stephan Bohle und stellte gemeinsam mit der Justizvollzugsanstalt Tegel ein einzigartiges Projekt auf die Beine.
(aus Hinz&Kunzt 134/April 2004)
Die Frau sieht gepflegt aus. Graue, zurückgekämmte Haare, sorgfältig hochgesteckt. Der Mantel – ein guter Stoff. Der Schal – fast edel. Eine Frau, die etwas aus sich macht, denkt man. Etwas nervös allerdings, sehr nervös sogar. Mit flatterndem Mantel hetzt sie den Flur im Amtsgericht Mitte entlang, ihre Hände zittern.
(aus Hinz&Kunzt 134/April 2004)
Der Richter sucht den Blick der Angeklagten. „Vielleicht wäre es sinnvoll, mit der Geburt zu beginnen“, formuliert er vorsichtig. Die Angeklagte nickt und fängt an zu sprechen. Vor wenigen Wochen leitete Claus Rabe, Vorsitzender Richter am Landgericht Hamburg, den Prozess gegen eine junge Frau, die ihr kleines Kind getötet hat. „Todes-Mutter“ hieß die Angeklagte in der „Morgenpost“. Die Anklage lautete Totschlag. Während der Ermittlungen hatte die Angeklagte behauptet, dass es ein Unfall gewesen sei.