Das soziale Projekt „Spende Dein Pfand“ feiert sein zehnjähriges Jubiläum am Hamburg Airport. Seit dem Start im September 2015 haben Reisende insgesamt mehr als 3 Millionen Pfandflaschen gespendet.
„Hier stehen vier alte Säcke – nur Herbert Kosecki fehlt“, scherzt Uwe Tröger. Dabei deutet der 58-Jährige nicht etwa auf die prall mit leeren Flaschen gefüllten Plastiksäcke, sondern auf sich und seine Kollegen Andrzej Fidala, Robert Fudro und Klaus Peterstorfer. Die ehemaligen Hinz&Kunzt-Verkäufer sind „Leergutbeauftragte“ am Hamburg Airport – und verdienen mit Pfandsammeln ihr Gehalt.
Vor zehn Jahren wurde das Arbeitsprojekt „Spende dein Pfand“ gegründet. Seitdem stellt der Flughafen Sammelbehälter für Leergut und einen Arbeitsraum bereit. Die von Hinz&Kunzt angestellten Pfandbeauftragten leeren die vor und hinter der Sicherheitskontrolle aufgestellten Behälter und sortieren deren Inhalt nach Mehr- oder Einweg-, Glas- und Plastikflaschen. Mit dem Grünen Punkt gekennzeichnete Ware holt das gleichnamige Unternehmen ab und überweist das Pfandgeld, mit dem Hinz&Kunzt die Gehälter bezahlt.
Ein Erfolgsmodell – das seit Corona in Schieflage geraten ist: Mit den gesunkenen Fluggastzahlen sank auch der Pfanderlös. Kamen 2017 noch rund 470.000 Flaschen zusammen, waren es 2024 nur noch 370.000. Die Löhne dagegen sind gestiegen. Das Defizit wird derzeit von Hinz&Kunzt mit Spenden ausgeglichen.
