Das Projekt „Familienhörbuch“ ermöglicht sterbenskranken Eltern, ihren Kindern eine bleibende Erinnerung zu hinterlassen.
Als Gesche B. erfuhr, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, war ihre größte Angst, womöglich in Vergessenheit zu geraten. Ihre Söhne waren erst drei und sechs Jahre alt. Wie sollte sie es schaffen, ihnen etwas Bleibendes von sich zu hinterlassen? Diese Frage sei für sie schon bald nach der Krebsdiagnose präsent gewesen, erinnert sich Ehemann Christoph B.: „Neben den ganzen Behandlungen und Therapien hat meine Frau sehr früh darüber nachgedacht, wie sie das Ganze auch von der seelischen Seite her für mich und die Kinder auffangen kann.“
Bei ihrer Suche stieß die Mutter auf das Projekt „Familienhörbuch“, das todkranken Eltern die Aufnahme eines professionell gestalteten Hörbuches ermöglicht. So kam sie Ende 2021 mit Audiobiografin Steffi Wittgenstein zusammen, die mit der damals 40 Jahre alten Frau drei Tage lang Interviews in einem Hamburger Hotel führte. Knapp 15 Monate später verstarb Gesche B. an den Folgen ihrer Erkrankung.