Mehr als eine warme Mahlzeit : Großes Festmahl in der Fischauktionshalle

Beste Stimmung herrschte in der Fischauktionsalle am Dienstagabend bei „Mehr als eine warme Mahlzeit“. Foto: Lena Maja Wöhler.

Mehr als 400 Bedürftige kamen am Dienstagabend zur großen Weihnachtsfeier „Mehr als eine warme Mahlzeit“: Neben einem Drei-Gänge-Menü, serviert von Hamburger Promis, gab es Musik und reichlich Geschenke.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Als Soul-Pop-Sängerin Esther Filly ihre starke Stimme erhebt, kann sich Hinz&Künztler Hans-Jörg nicht mehr auf seinem Stuhl halten. Es zieht ihn auf die Tanzfläche in der festlich geschmückten Fischauktionshalle. „Es ist wie in einem wunderschönen Traum“, sagt der Wohnungslose.

400 Bedürftige sitzen bei „Mehr als eine warme Mahlzeit“ an reich gedeckten Tafeln und verfolgen das Bühnenprogramm, durch das alsterradio-Moderatorin Maren Bockholdt führt.

Das Festmahl kommt bei den Gästen gut an: „Super, es schmeckt perfekt“, findet Hinz&Künztler Arek. Serviert wird das Essen wie in jedem Jahr von Prominenten wie Fußballspieler Jan-Philipp Kalla vom FC St. Pauli. „Ich weiß, dass es mir sehr gut geht“, sagt er. Durch die Unterstützung von „Mehr als eine warme Mahlzeit“ könne er etwas zurückgeben.

„Entscheidend ist die Herzlichkeit“
Mehr als eine warme Mahlzeit
„Entscheidend ist die Herzlichkeit“
Viele gute Geister wirken hinter den Kulissen, damit die Weihnachtsfeier für Hinz&Künztler und andere Bedürftige gelingt. Event-Manager Sven Flohr und sein Team behalten dabei den Überblick.

Deswegen hat er in den vergangenen Monaten auch beim Spendensammeln für diese Feier geholfen. „Es ist schön, den ganzen Abend in glückliche Gesichter zu gucken“, sagt Kalla. Da geht es Schauspieler und Moderator Carsten Spengemann ganz ähnlich: „Das Lächeln, das du zurückbekommst, ist für mich ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk.“

Katharina Fegebank ist auch da

Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank ist in die Fischauktionshalle gekommen, um die Gäste zu bewirten. Hinz&Künztler Jörg nutzt die Gelegenheit für ein Gespräch mit ihr. Der ehemalige Obdachlose hat gerade eine Petition an Bürgermeister Olaf Scholz gestartet, in der er die ganztägige Öffnung des Winternotprogramms für alle Obdachlosen fordert. „Ich würde mich freuen, wenn Sie Herrn Scholz schöne Grüße ausrichten und ihn auf meine Petition hinweisen könnten“, sagt er. „Das mache ich gerne!“, entgegnet die Zweite Bürgermeisterin. „Ich finde es schön, dass sie sich als ehemaliger Betroffener für Obdachlose engagieren“.

Das gefällt Fegebank auch an dieser Feier: Dass Obdachlose ausnahmsweise mal im Zentrum stehen. „Heute ist das Scheinwerferlicht auf eine sehr positive und weihnachtliche Weise auf die Obdachlosen gerichtet“, sagt sie. Schöne Momente gebe es im Leben eines Obdachlosen selten, wisse sie aus ihrer Zeit als Ehrenamtliche beim Mitternachtsbus der Diakonie. „Aber hier ist so viel Fröhlichkeit!“

Prall gefüllte Geschenktüten

Hinz&Künztler Ferenc gefällt es: „Ich komme jedes Jahr hierher“, sagt er und fügt lächelnd hinzu: „Ich bin schon Stammkunde!“ Der Obdachlose Norbert hingegen ist zum ersten Mal hier – und schwer begeistert: „Das habt ihr sehr schön gemacht hier“, sagt er.

Nach dem Essen bekommen die Gäste noch eine prall gefüllte Geschenktüte in die Hand gedrückt, die von Azubis der Supermarkt-Kette REWE bestückt worden waren. Auch REWE-Bezirksmanager Jens Timm hilft beim Verteilen der begehrten Tüten. „Wir machen das für die Gäste – und die sind glücklich“, sagt er.

Für ihn ist es bereits die fünfte Weihnachtsfeier dieser Art. Und sicher nicht die letzte: „Solange ich kann und darf, werde ich das unterstützen.“

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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