Hinz&Kunzt-Haus : Einzug ins neue Zuhause

Hinz&Kunzt-Verkäufer Jens in seinem frisch bezogenen Zimmer. Foto: Hinz&Kunzt

Nach Jahren der Planung ist es endlich so weit. Die ersten Verkäufer:innen haben ihre Zimmer im neuen Hinz&Kunzt-Haus bezogen.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

„Endlich ein eigenes Zimmer“, freut sich Fred. Der 56-jährige Verkäufer hat gerade die ersten Nächte in seiner neuen Wohnung verbracht. Zufrieden sitzt er auf seinem blau bezogenen Bett, hinter sich ein Regal mit Büchern und einer Kaffeetasse. Richtig gemütlich sieht der helle Raum aus. Stolz zeigt Fred auch die geräumige Wohnküche. Hier wird er in den nächsten Tagen mit seinen Mitbewohnern Jens, Reiner und Fred Kaffee trinken und über das Zusammenleben und den Putzplan diskutieren. „Ich freue mich aufs WG-Leben“, sagt Fred. „Da ist man dann nicht so allein.“

Die Vierer-WG ist eine von fünf Wohngemeinschaften, die im neuen Gebäude von Hinz&Kunzt entstanden sind. Dazu kommt eine Familienwohnung. 24 Wohnungslose finden hier ein neues Zuhause. „Die Betten sind gemacht“, lautet das Motto für die Wohnungen. Mit dem WG-Konzept, das sicher nicht für alle Obdachlosen geeignet ist, füllt Hinz&Kunzt eine Nische. Alle sind gespannt auf das Experiment.

Das Wichtigste für die Bewohner:innen: Privatsphäre, Geborgenheit, Gemeinschaft und Anbindung an Hinz&Kunzt. Denn im Erdgeschoss ist die Geschäftsstelle des Hamburger Straßenmagazins untergebracht. Die Nähe zu Vertrieb, Sozialarbeit, Redaktion und dem Rest des Teams ist für alle ein Gewinn. Auch für die Verkäufer:innen bieten die neue Räume Vorteile: Es gibt mehr Platz und größere Sanitärräume mit Duschen als im alten Quartier in der Altstädter Twiete. „Ein Riesen-Sprung für Hinz&Kunzt“, fasst Hinz&Künztler Michael zusammen.

Der Weg dahin war lang: Zehn Jahre hat es gedauert, bis der Traum vom „eigenen“ Haus Wirklichkeit wurde. Noch sind nicht alle Kisten ausgepackt, und alle haben abends wunde Füße vom vielen Treppensteigen über fünf Stockwerke. Aber die zufriedenen Gesichter machen das wett.

Autor:in
Sybille Arendt
Sybille Arendt
Sybille Arendt ist seit 1999 dabei - in der Öffentlichkeitsarbeit und der Redaktion.

Weitere Artikel zum Thema