Die Hinz&Künztler Klaus und Andrej und Sozialarbeiter Jonas Gengnagel im Gespräch übers Wohnen im Hinz&Kunzt-Haus.
Hinz&Kunzt: Klaus, erinnerst du dich noch an deine erste Nacht im Hinz&Kunzt-Haus?
Klaus*: Ja. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte.
Wie war das bei dir, Andrej?
Andrej: Ich hatte zuletzt bei unterschiedlichen Bekannten geschlafen. Aber das war schwierig, weil die viel Alkohol tranken. Ich hab das früher auch gemacht. Aber das ist 19 Jahre her.
Und als du dann hier einziehen konntest?
Andrej: Ging es mir gut. Einer meiner Mitbewohner ist ein Freund. Das hat es leicht gemacht.
Was war die größere Veränderung: in einem eigenen Zimmer zu schlafen und die Tür hinter sich schließen zu können oder das Leben in einer Gemeinschaft mit anderen?
Andrej: Ganz klar die Tür: Mache ich die zu, habe ich meine Ruhe.
Klaus: Ich habe mein Leben lang in Wohngemeinschaften gelebt, das war für mich nichts Neues. Und meine Zimmertür schließe ich nie, selbst nachts nicht. Aber ein eigenes Zimmer zu haben, das ist schon ein tolles Gefühl.
Jonas, wie ist Hinz&Kunzt auf die Idee gekommen, dass ehemals Obdachlose in Wohngemeinschaften dauerhaft glücklich werden könnten?
Jonas: Wir haben lange von Wohnraum geträumt, den wir mit Verkäufer:innen selbst belegen können. Viele unserer Leute möchten mit anderen zusammen wohnen. Da lag es nahe, das auszuprobieren.
Nach welchen Regeln suchen die Sozialarbeitskolleginnen und du Mieter:innen aus?
Jonas: Grundvoraussetzung ist Obdach- oder Wohnungslosigkeit. Man muss Lust haben auf Gemeinschaft und mit anderen Menschen sprechen können. Und dann muss es mit den anderen passen.