Konsumforscher über den "Kult des Neuen"

„Recycling ist moralischer Baldrian“

Ein Altkleidercontainer. Daneben liegt ein Haufen Klamotten auf der Erde.
Ein Altkleidercontainer. Daneben liegt ein Haufen Klamotten auf der Erde.
Altkleidersammlung in Berlin. Foto: Actionpress

Altes reparieren, Kleidung tauschen und auf Reisen privat unterkommen ist in. Trotzdem blickt Konsumforscher Frank Trentmann im Interview skeptisch auf die heutigen Formen des Teilens.

Hinz&Kunzt: Altkleidung darf nicht mehr im Restmüll landen, sie muss recycelt werden. Das regelt eine EU-Richtlinie. Davon profitieren Secondhand-Plattformen, aber auch Hilfseinrichtungen, die immer mehr Kleiderspenden erhalten.

Frank Trentmann: Es ist natürlich richtig, wenn gut erhaltene Kleidung gespendet und somit geteilt wird. Aber wir wissen durch Studien, dass von den Kleidungsstücken, die ganz hinten im Schrank landen, etwa die Hälfte nur ein einziges Mal getragen wurde. Sie landen schließlich im Sozialkaufhaus, weil die Menschen ein schlechtes Gewissen haben.


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Ausgabe 395

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Autor:in
Jonas Fabricius-Füllner
Jonas Fabricius-Füllner

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