Bürgermeister fordert 12 Euro Mindestlohn
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher fordert, den bundesweiten Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben. In der Hansestadt hat er bereits eine solche Lohnuntergrenze auf den Weg gebracht.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher fordert, den bundesweiten Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben. In der Hansestadt hat er bereits eine solche Lohnuntergrenze auf den Weg gebracht.
Erhöhte Mindestlöhne in einzelnen Bundesländer sind ein Auslaufmodell. Nicht nur Hamburg, sondern auch Schleswig-Holstein will seine spezielle Landesregelung lockern und bei Ausschreibungen keinen erhöhten Landesmindestlohn verlangen.
Das Mindestlohn-Gesetz wird bis auf Weiteres nicht verändert, obwohl die Union vor Allem die Dokumentationspflichten aufweichen will. Am Sonntagabend scheiterte sie damit allerdings in einer Spitzenrunde der großen Koalition am Widerstand der SPD.
In einer neuen Diakonie-Fachstelle erhalten Wanderarbeiter Unterstützung bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Die Sozialbehörde hilft beim Abschluss von Krankenversicherungen. Finanzielle Hilfe bekommt die Diakonie jedoch für die Beratungsstelle nicht.
Wanderarbeiter dürfen nicht schlechter bezahlt werden als einheimische Beschäftigte. Diese gängige Praxis vieler Unternehmen hat der Europäische Gerichtshof verboten. Konkret ging es um Polen, die auf der Baustelle eines Kernkraftwerks in Finnland arbeiteten.
Krimiautor Wolfgang Schorlau diskutierte am 25. November in Hamburg über die Arbeits- und Lebensbedingungen osteuropäischer Wanderarbeiter.
Gefangenen bekommen auch dann nicht den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde, wenn sie Aufträge von außerhalb der Anstaltsmauern bearbeiten. Stattdessen verdienen sie genau wie die Insassen in arbeitstherapeutischen Maßnahmen mindestens 8,96 Euro – aber am Tag.
Der Discounter Lidl will seinen Angestellten fortan 10,50 Euro Mindestlohn bezahlen – zwei Euro mehr als die Gewerkschaft Verdi fordert. Das passt nicht zur bisherigen Unternehmenspolitik – Stichwort: miese Arbeitsbedingungen – , macht aber gerade deshalb Sinn.
(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)
Vielleicht hätte Georg Koch stutzig werden müssen. Ein Vorgesetzter, der seine Geschäfte in einer Kneipe abwickelt. Ein Arbeitgeber, der keinen Arbeitsvertrag ausstellt. Und ein Lohn, der sich nicht an der Arbeitszeit orientiert, sondern an der Zahl der erledigten „Jobs“. All das hätte sein Misstrauen wecken können. Doch Georg Koch wollte vor allem eines: etwas Geld dazuverdienen zu seiner kleinen Rente.
(aus Hinz&Kunzt 135/Mai 2004)
Hans Gärtner (Name geändert, Red.) will arbeiten – um jeden Preis. Und zwar in seinem Beruf als Schweißer. Dafür tut er (fast) alles. Aber was er bei seiner Jobsuche erlebt, ist reichlich abenteuerlich.