Brutaler Angriff auf Obdachlosen : Tatverdächtiger identifiziert

Der junge Obdachlose Niculaie L. ein paar Tage nach dem brutalen Angriff im Krankenhaus Wandsbek.

Heiße Spur im Fall der brutalen Attacke auf den 19-jährigen Obdachlosen Niculaie L.: Sowohl er als auch eine Zeugin haben den mutmaßlichen Täter auf einem Polizeifoto erkannt.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Im Fall des nach einer brutalen Attacke schwer verletzten jungen Obdachlosen Niculaie L. gibt es einen Tatverdächtigen. Polizeisprecher Rene Schönhardt bestätigt gegenüber Hinz&Kunzt, dass es sich um einen bereits polizeibekannten Mann handele. Der 19-Jährige habe den Tatverdächtigen auf einem Foto eindeutig erkannt. Mehr noch: „Eine von zwei Zeuginnen hat den Täter auf dem Foto ebenfalls identifiziert“, so Schönhardt.

Ein Strafverfahren gegen den Mann wegen gefährlicher Körperverletzung sei eingeleitet worden. Die Polizei habe mit dem Tatverdächtigen bereits Kontakt aufgenommen, eine Vorladung folge.

„Noch immer hat er starke Schmerzen“

Der junge Rom (Spitzname Relu) war Mitte September mittags ohne Vorwarnung auf dem Parkplatz eines Penny-Marktes am Hegeneck brutal überfallen und getreten worden. Bei dem Angriff zog sich der 19-Jährige einen doppelten Schienbeinbruch zu.

Vor Penny-Markt in Rahlstedt
Brutaler Angriff auf jungen Obdachlosen
Am hellichten Tag hat ein noch unbekannter Mann den 19-jährigen obdachlosen Niculaie L. überfallen und schwer misshandelt. Das Opfer liegt im Krankenhaus.

„Noch immer hat er starke Schmerzen“, sagt Andrei Schwartz. Der Filmemacher hatte Niculaie L. bei einer Recherche für einen Dokumentarfilm kennengelernt und Hinz&Kunzt über den brutalen Angriff informiert. Bis heute hält er engen Kontakt zu dem jungen Obdachlosen, der direkt nach seiner Entlassung zurück in seine rumänische Heimat gekehrt ist. „Seine Eltern haben sich große Sorgen um ihn gemacht“, so Schwartz.

Auch Hinz&Kunzt-Leserin Heike Pohl war von dem Schicksal des jungen Rom betroffen. Sie hat eine private Spendenaktion für Niculaie L. gestartet und die Facebook-Seite „Nothilfe für Relu“ angelegt. Bislang sind bereits mehr als 700 Euro zusammengekommen.

spendenaktion-relu-screeenshot

Weiterhin ist nämlich unklar, ob der 19-Jährige womöglich auf den Kosten für die Krankenhausbehandlung in der Asklepios Klinik Wandsbek sitzen bleibt. Die Hilfsorganisation Plata, die osteuropäische Obdachlose in Hamburg berät, hat sich der Sache angenommen. Hinz&Kunzt wird weiter über den Fortgang des Falls berichten.

Autor:in
Simone Deckner
Simone Deckner
Simone Deckner ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Soziales. Seit 2011 arbeitet sie bei Hinz&Kunzt: sowohl online als auch fürs Heft.

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