Kolumnistin Nele Gerber findet ein Leben ohne Spinnen in der Wohnung irgendwie angenehmer.
Neulich hörte ich aus dem Zimmer meiner Tochter ein sehr klägliches: „Mama, komm mal ... “ Der Tonfall ließ Fürchterliches vermuten. Als ich das Zimmer betrat, stand mein erwachsenes Kind wie versteinert vor dem Spiegel. Der Grund für die Schockstarre meiner Tochter war aber nicht ihr Aussehen, sondern eine gigantische Spinne, deren dicke und haarige Beine oberhalb des Spiegels hervorschauten.
Ich weiß nicht, warum meine Tochter immer zu gefrieren scheint, sobald sie eine Spinne sieht. Zugegeben: Die Hauswinkelspinne ist auch nicht mein Lieblingstier. Meine Tochter aber beschloss in dem Moment, in dem der Achtbeiner hinter dem Spiegel verschwand, nicht mehr in ihrem Zimmer zu übernachten. Erst eine von viel Gejammer und Geschrei begleitete Fangaktion, an deren Ende das Tier ins Freie entlassen wurde, beruhigte die Lage.
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