Petitionsübergabe : 120.000 Menschen fordern Hotelzimmer für Obdachlose

Petitionsübergabe im Innenhof des Hamburger Rathauses: Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm, Senatssprecher*innen Julia Offen und Marcel Schweitzer und Hinz&Künztler Jens. Foto: Mauricio Bustamante

Die Straßenzeitungspetition für Einzelunterbringung nahm gestern stellvertretend Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) entgegenHinz&Kunzt übergab die Forderung im Hamburger Rathaus.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Das Schicksal von Obdachlosen in der Coronapandemie beschäftigt viele Tausend Menschen in Deutschland: Der Forderung von 13 Straßenzeitungen, sie in ungenutzten Hotelzimmern unterzubringen, haben sich bereits beinahe 120.000 Menschen angeschlossen! Am Dienstag wurden die digitalen Unterschriften der Onlinepetition im Hamburger Rathaus von Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm und Hinz&Künztler Jens Cormann an den Senat übergeben. Zeitgleich übergaben in Hannover „Asphalt“-Chefredakteur Volker Macke und “Asphalt”- Herausgeberin Margot Käßmann die Unterschriften an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD). 

„Eine Unterbringung in Massenunterkünften ist nicht sicher und nicht würdig.“– Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm

„Obdachlose müssen sich genauso vor der Pandemie schützen können wie andere auch“, sagte Jörn Sturm bei der Übergabe im Hamburger Rathaus. „Eine Unterbringung in Massenunterkünften ist nicht sicher und nicht würdig.“ Trotz Corona-Pandemie hat der Hamburger Senat es mehrfach abgelehnt, Obdachlose in leerstehenden Hotelzimmern unterzubringen. Stattdessen verweist er immer wieder auf genügend Platz in den Notunterkünften mit Mehrbettzimmern. 

Einzelunterbringung in Hostels zu organisieren, überlässt die Stadt Hamburg privaten Initiativen, die mit Spendengeldern bereits an die 170 Zimmer gemietet haben. Hinz&Kunzt-Verkäufer Jens Cormann ist auf die Weise im Hotel Bedpark in Stellingen untergekommen. „Das ist für mich wie ein Sechser im Lotto“, sagt Cormann. „Ich wünsche mir, dass Senat und Sozialbehörde unsere Forderung ernst nehmen.“ 

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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