Spendenparlament : 600.000 Euro für soziale Projekte

Die Mitglieder des Spendenparlaments entscheiden drei Mal jährlich über Förderanträge. Foto: Spendenparlament.

Das Hamburger Spendenparlament konnte auch 2018 viele soziale Initiativen finanziell unterstützen. Der Förderschwerpunkt lag dieses Jahr bei der Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche – aber auch Projekte für Obdachlose wurden gefördert.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Ein Zuschuss zum neuen Arztmobil, das kranke Obdachlose versorgt. Geld für die Law Clinic, die Menschen in Not kostenfrei rechtlich berät. Oder die Zwischenfinanzierung für die Brillen-Sprechstunde für Obdachlose – nur drei von insgesamt 39 gemeinnützigen Projekten, die das Hamburger Spendenparlament im vergangenen Jahr gefördert hat.

Insgesamt flossen knapp 600.000 Euro an soziale Initiativen, die sich für Menschen in prekären Lebenslagen einsetzen. „Die Bereitschaft der Hamburger zu spenden und sich für Hilfsbedürftige einzusetzen, ist nach wie vor sehr hoch“, sagte Uwe Kirchner, der Vorsitzende des Spendenparlaments.

Ein Förderschwerpunkt 2018 waren benachteiligte Kinder und Jugendliche: So wurden mehr als 14.000 Euro für den Verein Die Stadtinsel bewilligt, der sich um benachteiligte Kinder kümmert. Die dringend fällige Sanierung des Wohnprojekt Ponton für Jugendliche im Hafen unterstützte das Spendenparlament mit 15.000 Euro. Die gleiche Summe ging an die Obdachosen-Tagesstätte Alimaus für eine Dachreparatur und des Bau eines Zauns.

2018 sei die Zahl der Förderanträge leicht zurückgegangen, sagte Gert Upadek, Vorsitzende der Finanzkommission des Spendenparlaments. Er rief alle gemeinnützigen Initiativen, die gegen Obdachlosigkeit, Armut und Isolation aktiv sind, dazu auf, etwa bei finanziellen Engpässen eine Förderung zu beantragen.

Jeder kann mitmachen

Viele Unternehmen unterstützten das Spendenparlament mit Spenden, Sammelaktionen und Sachleistungen, der größte Teil komme aber von Privatleuten und insbesondere von Mitgliedern. Jeder Hamburger kann Mitglied im Spendenparlament werden und bei öffentlichen Sitzungen über die Vergabe von Fördergeldern entscheiden.

Das Hamburger Spendenparlament besteht seit 1995. Es wurde von Hinz&Kunzt-Gründer Stephan Reimers ins Leben gerufen und ist heute das größte und aktivste seiner Art. Dreimal im Jahr entscheiden die rund 3.200 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten. Stimmberechtigt sind alle, die ab fünf Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Die nächste Sitzung findet statt am 19. März um 18 Uhr in der Kühne Logistics Universität im Großen Grasbrook 17, Gäste sind willkommen.

Autor:in
Simone Deckner
Simone Deckner
Simone Deckner ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Soziales. Seit 2011 arbeitet sie bei Hinz&Kunzt: sowohl online als auch fürs Heft.

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