Hamburger Stiftungstage : Initiative für den Erhalt der Wohnstifte

In dem restaurierten Beyling-Stift in der Peterstraße leben heutzutage Senioren zu vergünstigten Mieten. Foto: Lena Maja Wöhler

Altes bewahren und Neues bewegen, das will eine neue Initiative der Hamburger Wohnstifte erreichen. Bei den Hamburger Stiftungstagen stellen die Initiatoren am Montag ihre Arbeit vor.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Hamburgs alte Wohnstifte leisten noch heute einen besonderen Beitrag, wenn es um die Versorgung mit günstigem Wohnraum für benachteiligte Menschen geht. Mehr als 100 Einrichtungen gibt es im innerstädtischen Bereich, die vor allem ältere Menschen beherbergen.

Zahlreiche Wohnanlagen sind allerdings nicht einmal barrierefrei und müssten saniert werden. Oft fehlen den einzelnen Stiftungen allerdings die finanziellen Mittel. Die neue Initiative „Perlen polieren“ will das ändern und Kräfte bündeln. Um Wohnstifte zu erhalten, weiterzuentwickeln und dauerhaft günstigen Wohnraum anzubieten haben sich die Patriotische Gesellschaft, die Homann-Stiftung und Stattbau Hamburg zusammengeschlossen

Während Stattbau vor allem Expertise in der Umsetzung von Wohnprojekten mitbringt, setzen sich die beiden anderen Akteure seit vielen Jahren für Menschen in sozialen Problemlagen ein. Bislang wurde vor allem der Bestand der Wohnstifte überprüft und Problemlagen untersucht. Bei den Hamburger Stiftungstagen sind jetzt am Montag Vertreter aus der Fachöffentlichkeit zu einer Bustour eingeladen, um sich ein Bild von der aktuellen Situation vor Ort zu machen. Anschließend werden im Ledigenheim der Stiftung Ros die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Eine Anmeldung zu der Bustour am Vormittag ist hier möglich.

Hamburg gilt mit seinen rund 1400 Stiftungen als „Stiftungshauptstadt“ Deutschlands. Kein anderes Bundesland hat eine höhere Stiftungsdichte bezogen auf seine Gesamteinwohnerzahl. Vom 9. bis 13. Oktober präsentieren die Stiftungen im gesamten Stadtgebiet ihre Arbeit. Ein Gespräch zu Armut und Bildung mit dem ehemaligen Landespastor und Hinz&Kunzt-Herausgeber Dr. Stephan Reimers findet beispielsweise am 12. Oktober in der Tagesaufenthaltstätte Herz As in der Norderstraße 50 statt. Darüber hinaus können an allen Stiftungstagen die Ausstellungen im Bucerius Kunst Forum kostenlos besucht werden.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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