Christian Schnabel : Mitglied Nummer 4000 im Freundeskreis

Als Freundeskreismitglied unterstützt Christian Schnabel Hinz&Kunzt regelmäßig mit einer Spende. Foto: Andreas Hornoff

Der Polizeibeamte Christian Schnabel ist Mitglied Nummer 4000 im Hinz&Kunzt-Freundeskreis. Wir bedanken uns herzlich für die regelmäßige Unterstützung unseres Projekts!

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Die erste Leiche, die Christian Schnabel ansehen musste, war die eines 14-jährigen Jungen, der an einem Benzinkanister herumgezündelt hatte. Ein Erlebnis, das der Polizeibeamte nicht einfach abschütteln konnte. Es hat den 40-Jährigen eines gelehrt: „Man darf die Schicksale nicht zu stark an sich heranlassen, um nicht selbst kaputtzugehen.“

Manche stumpfen von solchen Erfahrungen ab. Nicht so Christian Schnabel. In seinen 18 Dienstjahren bei der Polizei Hannover habe er immer das Motto seines ersten Chefs beherzigt: „Egal, was ihr machen müsst, im Mittelpunkt steht der Mensch.“ Das gilt auch für seine Sicht auf obdachlose Menschen. Bei Einsätzen, in denen er unter ihnen schlichten musste und oft Alkohol eine Rolle spielte, hat er seinen humanen Blick bewahrt, denn: „Das sind alles Persönlichkeiten, die durch schwierige Umstände in ihrem Leben in diese Situation reingetrieben wurden.“ Nicht zuletzt deswegen unterstütze er seit Langem die Obdachlosenhilfe in Hannover.

Der Hinz&Kunzt-Freundeskreis

Alle Freundeskreismitglieder unterstützen uns mit einer regelmäßigen Jahresspende. Rund ein Drittel unseres jährlichen Spendenbudgets wird über Beiträge daraus finanziert. Insgesamt 3315 Mitglieder zählt unser Freundeskreis (Stand: April 2021). Die Differenz zur Mitgliedsnummer 4000 ergibt sich durch Austritte oder weil Unterstützer*innen leider verstorben sind. Der Freundeskreis wurde 1994 gegründet. Weitere Infos finden Sie hier.

Vor einem Jahr ist Christian Schnabel zu seiner Freundin nach Hamburg gezogen. Sein Arbeitsort liegt weiterhin in Niedersachsen, wo er die Polizei-Fahrzeugflotte des Bundeslandes ökologisch umstellt. Eine sinnvolle Arbeit, wie er findet, vor allem aber nach langen Jahren mit Schicht- und Wochenenddiensten gesünder und beziehungstauglicher. Der Obdachlosenhilfe in Hannover bleibt er treu; er fühlt sich aber auch für Menschen an seinem neuen Wohnort verantwortlich. „Wenn es einem ganz gut geht, kann man bisschen was abgeben“, sagt Schnabel. Egal, ob Geld oder Zeit. Er habe sich schlaugemacht, wie er in Hamburg am besten helfen könne. Der Ansatz von Hinz&Kunzt, Obdachlosen über den Magazinverkauf eine Brücke zurück in die Gesellschaft zu bauen, überzeugt den Beamten. Deshalb ist er dem Hinz&Kunzt-Freundeskreis beigetreten. Seine Mitgliedsnummer: 4000.

Auch beruflich nach Hamburg zu wechseln, kommt für Christian Schnabel nicht infrage. „Ich mag Hannover, habe dort viele Freunde, und auch meine Familie lebt da in der Nähe.“ Zudem würde der Wechsel bedeuten, wieder im Streifendienst arbeiten zu müssen. Und das möchte er derzeit nicht – obwohl er im Job nie Probleme mit Bürger*innen gehabt habe. „Man braucht Fingerspitzengefühl und muss Entscheidungen transparent machen. Das wirkt deeskalierend“, sagt der Polizist. Genau wie sein zweites Motto: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“

Artikel aus der Ausgabe:

Der Privatbankier

In Hamburg müsste viel mehr preiswerter Wohnraum entstehen. Die Grundstücke sind da. Was macht die Stadt falsch? Und: Bis die abgerissenen Esso-Häuser auf St. Pauli durch einen Neubau ersetzt sind, werden Jahre vergehen. Wer von den alten Mieter*innen wird von dem Rückkehrrecht dann noch Gebrauch machen? Außerdem: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner will für Aufstiegschancen ab der Kita sorgen – und Hartz-IV-Empfänger*innen mehr eigenes Geld lassen.

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Autor:in
Annette Woywode
Chefin vom Dienst und stellvertretende Chefredakteurin

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