Soziologe Sighard Neckel schreibt in seiner Kolumne über den Preis, den das Klima für Fast Fashion zahlt.
Seit einigen Jahren werben Modekonzerne damit, abgelegte Kleidung entgegenzunehmen, um sie zu recyceln oder einer Wiederverwendung zuzuführen. Betritt man etwa die Filialen eines schwedischen Outfit-Riesen in der Hamburger Innenstadt, finden sich dort Recycling-Boxen für getragene Kleidung. Dafür erhält die Kundin einen Gutschein, den sie beim nächsten Einkauf einlösen kann. „Let’s close the loop!“ nennt die Firma ihre Aktion, die an die Prinzipien der ökologischen Kreislaufwirtschaft erinnert: Langlebigkeit, Rücknahme und Wiederverwertung. Ist das nicht eine gute Idee, die nun endlich auch von der Textilindustrie aufgegriffen wurde?
Investigative Journalist:innen wollten es genau wissen und haben Peilsender in die Kleidungsstücke vernäht, die sie in die Recycling-Boxen warfen. Danach erhielten sie Signale von Mülldeponien und aus Küstenstädten in Ghana, wo sich an den Stränden Berge von Altkleidern türmen und Textilschwemmen im Meer landen.
