Temperatursturz : Flüchtlinge frieren in Unterkünften

Wegen defekter Heizungen mussten am Wochenende hunderte Flüchtlinge in ihren Unterkünften frieren. 300 wurden deshalb in andere Einrichtungen verlegt. Knapp vor Wintereinbruch konnten die letzten Flüchtlinge notdürftige Zeltunterkünfte verlassen.

fluechtlingszelt
Zum Glück nicht mehr bewohnt: Zelte für Flüchtlinge.

In mehreren Flüchtlingsunterkünften sorgte der plötzliche Wintereinbruch für Probleme: Hunderte Flüchtlinge waren am Wochenende bei Minus 7 Grad ohne Heizung. Gleich zwei Mal fiel in der Erstaufnahmeeinrichtung Schnackenburgallee der Strom – und damit auch die Heizung – aus. Samstagnacht waren dort nach Angaben des städtischen Unterkunftsbetreibers fördern&wohnen (f&w) 150 Flüchtlinge acht Stunden lang ohne Heizung.

Am Sonntagmorgen mussten dann noch einmal 16 Flüchtlinge fünf Stunden lang frieren. Der Grund für den Stromausfall war eine Überlastung des Netzbereichs, heißt es von f&w. Am Montag soll das Problem behoben worden sein, „so dass mit keinen weiteren Ausfällen zu rechnen ist“, verspricht Sprecherin Susanne Schwendtke.

Weil die Heizungsanlage defekt war, musste die Zentrale Erstaufnahmestelle in der Bredowstraße am Sonntag sogar geräumt werden. „Alle 300 Flüchtlinge konnten in warme Unterkünfte verlegt werden“, sagt die Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge der Stadt, Kerstin Graupner.

Fast 1000 Flüchtlinge ziehen in feste Unterkünfte um

Nur knapp vor dem Temperatursturz konnten die letzten Flüchtlinge aus den nicht winterfesten Zelten ausziehen, in denen fördern & wohnen sie untergebracht hatte. 982 Zeltplätze löste die Stadt zum 2. Januar auf. „Die Menschen haben noch vor dem Wintereinbruch einen warmen und trockenen Schlafplatz in bestehenden Einrichtungen erhalten“, betont Graupner. Im Oktober hatten die Behörden noch versprochen, die nicht winterfesten Zelte bis Anfang November abzubauen. Als Ersatz hatte f&w in zahlreichen Einrichtungen Holzhütten errichten lassen. (Unser Video aus dem Oktober dazu:)

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Nach wie vor voll mit Flüchtlingen belegt sind sechs Zelte der Bundeswehr. Sie gelten als winterfest: „Dort bestehen keine winterungsbedingten Probleme“, verspricht Kerstin Graupner. „Es ist dort warm und trocken.“

Text: Benjamin Laufer
Foto: Dmitrij Leltschuk