Freunde : Die Zeitspender

Freiwillige vor: Ob Kuchenverkauf oder Kassendienst – ein starkes Team von Helferinnen unterstützt Hinz&Kunzt seit Jahren bei Veranstaltungen und Aktionen. Vielen Dank dafür!

(aus Hinz&Kunzt 249/November 2013)

Frauenpower für Hinz&Kunzt (von links): Die Ehrenamtlichen Ingrid  Dujesiefken, Maria Rochell, Marina Krog, Conja Reuter und Marlies Heyne-Reimer.
Frauenpower für Hinz&Kunzt (von links): Die Ehrenamtlichen Ingrid Dujesiefken, Maria Rochell, Marina Krog, Conja Reuter und Marlies Heyne-Reimer.

Beim Paddeln hatte Conja Reuter das Ruder noch fest in der Hand. Das Ende der Kanutour verlief weniger glimpflich: Die 47-Jährige brach sich beim Ausstieg die rechte Schulter. Auch Ingrid Dujesiefken hat es erwischt, bei ihr traf es die linke Schulter: „Ausgerutscht“, sagt die 72-Jährige, „auf regennassem Balkon.“ Trotzdem nehmen sich die Leidensgenossinnen heute Zeit und kommen zum Fototermin für Hinz&Kunzt. So wie Maria Rochell, Marlies Heyne-Reimer und Marina Krog. Gemeinsam mit neun weiteren Frauen bilden sie das Team der Freiwilligen von Hinz&Kunzt, helfen bei Veranstaltungen und Aktionen zugunsten des Projekts.

„Das ist eine tolle Truppe“, schwärmt Hinz&Kunzt-Mitarbeiterin Friederike Steiffert, die die Gruppe koordiniert. „Alle bleiben am Ball, obwohl es nur unregelmäßige Einsatzmöglichkeiten gibt – das ist nicht selbstverständlich.“ Marina Krog widerspricht: „Ist doch herrlich, wie unkompliziert es hier läuft“, sagt die 56-Jährige. „Wenn eine Veranstaltung ansteht, hilft jeder, der gerade Zeit hat. Und wenn es einmal nicht passt, dann nicht.“ Die Textildesignerin stieß vor zwei Jahren zur Gruppe. Damals hatte sie einen Verkaufsplatz auf der Messe Koppel 66 – direkt neben einem Hinz&Kunzt-Stand. „Da bin ich gleich neugierig geworden.“

Maria Rochell hingegen hatte anfangs Berührungsängste: „Ich komme vom Land, das Thema Obdachlosigkeit war da nicht präsent.“ Während einer Hospitation bei Hinz&Kunzt 2006 lernte sie das Projekt besser kennen. „Die Verkäufer machten mir klar, wie schnell man aus seinem normalen Leben rutschen kann“, sagt die 57-Jährige. „Ich habe erlebt, wie wichtig Hinz&Kunzt für sie ist.“

Conja Reuter nickt: „Ich habe höchsten Respekt vor den Verkäufern und dem gesamten Projekt.“ Ursprünglich suchte sie Kontakt zu Hinz&Kunzt, weil dort eine Schreibgruppe gegründet werden sollte. „Daraus wurde zwar nichts, dafür entstand das Freiwilligenteam.“ Mit ihr und Ingrid Dujesiefken gehört auch Marlies Heyne-Reimer zu den ersten Mitgliedern. Warum sie sich so für Hinz&Kunzt engagiert, erklärt die 70-Jährige ganz pragmatisch: „Auch im Ruhestand will ich nicht nur als Vergnügungsdampfer durch die Gegend segeln. Ein bisschen was Sinnvolles sollte man schon tun.“

Text: Maren Albertsen
Foto: Mauricio Bustamante

Vielen Dank auch an Ingrid Blume, Elke Gollenia, Verena Jahn, Karin Kabert, Ariane Köthe, Hiltrud Lawniczak, Renate Matthies, Kirsten Nöding und Heike Uster, die beim Fototermin leider nicht dabei sein konnten.