Wohnungsbaukrise : CDU fordert mehr Wohnungen für Obdachlose

Nach der Signa-Pleite gibt es auch beim Elbtower einen Baustopp. Foto: actionpress / NIBOR

Die CDU Hamburg fordert den Senat auf, die Krise der Bauwirtschaft zu nutzen, um endlich mehr Wohnungen für Obdachlose und andere bedürftige Menschen zu bauen.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Die CDU will in der kommenden Bürgerschaftssitzung durchsetzen, dass mehr Wohnungen für Obdachlose gebaut werden. Hintergrund: Insgesamt gibt es in Hamburg zwar rund 78.000 Sozialwohnungen. Spezielle Wohnungen mit sogenannten WA-Bindungen, die von den Fachämtern vergeben werden und die für Obdachlose und andere Menschen mit besonderen Zugangsschwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt gedacht sind, werden immer weniger. In einer Senatsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion wird ein Rückgang von aktuell etwa 29.000 auf rund 16.800 Wohnungen im Jahr 2030 prognostiziert. Dieser Rückgang ist nach Angaben des Senats Folge der Wohnungsbaupolitik der 2000er Jahren, als in Hamburg die CDU regierte und nur wenige Sozialwohnungen gebaut wurden.

Aktuell bieten die städtischen Unternehmen Saga und Fördern & Wohnen den Großteil der Wohnungen für Obdachlose und andere bedürftige Menschen an. Insgesamt allerdings zu wenige Wohnungen, denn mehr als 12.000 Haushalte warten in Hamburg aktuell auf eine Wohnung. Zugleich häufen sich die Berichte von Baustopps bei privaten Neubauprojekten. Die frei gewordenen Kapazitäten bei den Bauunternehmen infolge der Baukrise sollten die städtischen Unternehmen jetzt nutzen, „um vorhandene Neubauziele im Bereich des Wohnungsbaus für vordringlich Wohnungssuchende umzusetzen,“ fordert Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. 

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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