Verschwendung : Stoppt die Flut der Plastiktüten!

Zahlen des Monats

(aus Hinz&Kunzt 258/August 204)

127.800.000

Plastiktüten pro Jahr verbrauchen die Hamburger. Das entspricht einem
durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 71 Tüten. 64 davon sind Einwegtüten. Errechnet hat dies das Umweltbundesamt.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich 5,3 Milliarden Plastiktüten verwendet.

Das Europaparlament fordert, den Verbrauch von Einweg-Plastiktüten
binnen fünf Jahren um 80 Prozent zu reduzieren. Für Hamburger hieße das:
Jeder verzichtet auf 57 Tüten im Jahr, also auf etwa eine pro Woche.

Dass das klappen kann, zeigt das Beispiel Irland: Dort senkte eine geringe Gebühr
pro Tüte den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von mehr als 300 auf 21 Tüten.
Einen Antrag der Hamburger Grünen, in Kooperation mit dem Einzelhandel
und Verbänden die Flut der Plastiktüten einzudämmen,
lehnte die regierende SPD mit ihrer Mehrheit in der Bürgerschaft kürzlich ab.
Die Begründung: Hamburg sei „bereits auf einem guten Weg“. Zudem seien für
das Thema vor allem der Bund und die Europäische Union (EU) zuständig.

Durchschnittlich wird eine Plastiktüte in Deutschland
30 Minuten genutzt. Zum Problem wird sie vor allem, wenn sie nicht
umweltgerecht entsorgt wird und etwa im Meer landet.

450

Jahre dauert es laut Umweltbundesamt, bis eine Plastiktüte im Meer abgebaut
worden ist. Die Folgen können für Tiere tödlich sein: Seevögel und Robben
verwechseln im Wasser treibendes Plastik mit Nahrung und verenden qualvoll
an ­verschlucktem Müll. Auch Fische fressen statt Plankton das von Sonnenlicht und Wellen zerkleinerte Plastik,
das so am Ende auch auf unsere Teller gelangt.
Weltweit gelangen jedes Jahr rund 6,4 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere.

Text: Ulrich Jonas

15 Tipps, wie Sie Müll vermeiden können: www.huklink.de/muell1
Unterschriftenaktion vom Verein „Rettet den Regenwald“: www.huklink.de/muell2</em>