Wer in Hamburg arm oder obdachlos ist, kann trotzdem ein schönes Weihnachtsfest feiern. An und um Heilig Abend gibt es mehrere Weihnachtsfeiern und Festessen, an denen jeder teilnehmen kann. Wir haben sie zusammengestellt.
Jede Menge Geschenke bei der Bescherung, ein gemeinsames Essen, Beisammensein am geschmückten Weihnachtsbaum: So in etwa stellen sich viele einen schönen Weihnachtsabend vor. Arme und Obdachlose haben aber oft keine Möglichkeit, das Fest zu feiern. Das ist die schlechte Nachricht zu Weihnachten. Die gute: engagierte Hamburger stellen Weihnachtsfeiern für alle auf die Beine, mit Weihnachtsbraten, Keksen und Geschenken.
Der Weihnachtsmann kommt am Heilig Abend schon um 9 Uhr in die Obdachlosentagesstätte Mahlzeit. Im Gepäck hat er ganze 300 Geschenke, die unter den Gästen verteilt werden. Am 1. Weihnachtsfeiertag haben die Helfer einen gemeinsamen Gottesdienstbesuch um 10.30 Uhr organisiert, am 2. Feiertag kommt um 11 Uhr ein Chor zu Besuch in die Mahlzeit. An allen drei Tagen wird ab 9 Uhr ein Weihnachtsbuffet serviert.
Ein deftiges Weihnachtsessen für Obdachlose, Hilfsbedürftige und ihre Kinder wird an Heilig Abend um 12 Uhr im Hofbräu Wirtshaus am Speersort 1 serviert. Der ehemalige Torhüter des FC St. Pauli, Benedikt Pliquett, lädt zu Schweinebraten mit Rotkohl und Klößen ein.
Zu einem Festessen am Abend lädt dann die St. Petri Kirche in der Innenstadt alle, die nicht alleine Weihnachten feiern möchten, ein. Von 19 bis 21.30 Uhr sind in der Kirche die Tische für kaltes und warmes Essen gedeckt. Gemeinsam mit ihren Gästen will die Gemeinde dann auch Weihnachtslieder singen und Geschichten erzählen.
In Pinneberg bietet das Café Pino der Diakonie am Heilig Abend von 16 bis 18 Uhr ein Weihnachtsmenu für 30 bedürftige Gäste an. Thomas Drope, Probst vom Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, wird dort eine Weihnachtsansprache halten. Eine telefonische Anmeldung unter 04101-8528021 ist erforderlich.
Ein „vorweihnachtlicher Ausschank“ findet bereits am Sonntag, den 22. Dezember, im Sankt Pauli Museum in der Davidstraße 17 statt. Eine Privatinitiative lädt dort zu Glühwein, Stullen, Tee, Kaffee, Keksen und mehr ein. Außerdem will die „Antikältehilfe für Obdachlose“ von 12 bis 18 Uhr Kleidung, Decken, Hundefutter und Geschenke verteilen. Wer sich an der Vorbereitung beteiligen möchte, findet Informationen bei Facebook.
Die Weihnachtsfeier von Hinz&Kunzt und Alsterradio ging bereits über die Bühne: 340 Obdachlose haben daran teilgenommen. Leider bereits ausgebucht ist das Festessen in der Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose der Diakonie in der Bundesstraße.
UPDATE:
Die Bahnhofsmission hat eine Liste mit Einrichtungen veröffentlicht, die an den Feiertagen und dem Jahreswechsel geöffnet haben und in denen Essen angeboten wird:
Liste mit den Öffnungszeiten der Einrichtungen
Und der NDR-Hörfunk schaltet am Heiligabend von 18 bis 22 Uhr ein „NDR 1 Weihnachtstelefon“ für einsame Hörer. Bereits zum 25. Mal stehen unter der Rufnummer 08000/607080 mehr als 40 evangelische Pastoren, katholische Ordensleute und Ehrenamtliche bereit. „Unser Geschenk an die Menschen ist ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Das ist der wahre Geist des Weihnachtsfestes“, so Pastor Jan von Lingen von der Evangelischen Kirche gegenüber dem EPD. Im vergangenen Jahr sei das Weihnachtstelefon mehr als tausend Mal angewählt worden.
Alle Veranstaltungen im Überblick
22. Dezember
12-18 Uhr: Vorweihnachtlicher Ausschank im St. Pauli Museum, Davidstraße 17.
24. Dezember
9-13 Uhr: Bescherung und Weihnachtsbuffet in der Mahlzeit, Billrothstraße 79.
12 Uhr: Deftiges Weihnachtsessen für Obdachlose, Hilfsbedürftige und ihre Kinder im Hofbräu Wirtshaus, Speersort 1.
16-18 Uhr: Weihnachtsmenu und -ansprache im Café Pino, Bahnhofstraße 12, Pinneberg.
19-21.30 Uhr: Weihnachtsfeier und -essen in der St. Petri Kirche, Bei der Petrikirche 2.
25. Dezember
9-13 Uhr: Gottesdienstbesuch (10.30 Uhr) und Weihnachtsbuffet in der Mahlzeit, Billrothstraße 79.
26. Dezember
9-13 Uhr: Chorauftritt (11 Uhr) und Weihnachtsbuffet in der Mahlzeit, Billrothstraße 79.
Text: Benjamin Laufer
Foto: flickr/Rusher2k (CC BY-SA 2.0)