Sterben auf der Straße : Tote Obdachlose in Berlin und Offenburg

In Berlin finden Passanten einen toten Obdachlosen. Woran er gestorben ist, ist bislang unklar. Bei einer toten Obdachlosen in Offenburg steht inzwischen fest, dass sie erfroren ist.

Am Samstag ist auf dem Kurfürstendamm in Berlin ein Obdachloser gestorben. Einen entsprechenden Bericht der Berliner Morgenpost bestätigte die Polizei der Hauptstadt auf Nachfrage von Hinz&Kunzt. Bislang sei allerdings noch nicht klar, ob der Mann erfroren sei, sagte eine Sprecherin. Das Ergebnis einer möglichen Obduktion würde erst Ende des Monats vorliegen.

Passanten hatten den Obdachlosen nach Angaben der Morgenpost am frühen Samstagmorgen leblos aufgefunden und den Notarzt verständigt. Doch die Rettungskräfte konnten dem Mann nicht mehr helfen. Er hatte sich nach Angaben der Zeitung mit seinen Habseligkeiten unter das Vordach eines Kiosks zurückgezogen.

Bereits Anfang Dezember fanden Passanten eine tote Obdachlose in einem Wald bei Offenburg in Baden-Württemberg. Die Untersuchungen der Polizei haben inzwischen ergeben, dass die Frau erfroren ist. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohungslosenhilfe (BAG W) war sie die erste Kältetote dieses Winters in Deutschland.

Kommunen sollen Unterkünfte prüfen

Die BAG W forderte die Kommunen auf, ihre Unterkünfte für Obdachlose zu verbessern. „Jede Stadt und jede Gemeinde muss prüfen, ob die getroffenen Vorkehrungen in Quantität und Qualität ausreichend sind“, sagte Geschäftsführer Thomas Specht. „Nach Erfahrungen der Wohnungslosenhilfe wird ein Teil der Betroffenen von den Angeboten nicht erreicht.“ Viele seien „physisch und psychisch nicht in der Verfassung“, sich in Massenunterkünften zu behaupten. Viele Angebote seien außerdem zu weit abgelegen und würden deswegen nicht erreicht.

Text: Benjamin Laufer