„Nur beim Malen spüre ich geistige Freiheit“

Künstler von Beruf – meist undenkbar für Menschen mit geistiger Behinderung. Anders bei der Ateliergemeinschaft Die Schlumper. Hier gestalten 24 „schwer Begabte“ gefragte Kunstwerke für ein festes Gehalt. Fotograf Dmitrij Leltschuk hat sie porträtiert.

(aus Hinz&Kunzt 215/Januar 2011)

Unvermuteter Glücksfall

Malende Außenseiter: „Die Schlumper“ werden 25 Jahre alt und stellen in der Hamburger Kunsthalle aus

(aus Hinz&Kunzt 153/November 2005)

„Was ohn’ Vorgedanken, ohn’ Kunst, unversehens geschieht, das ist Schlump, der unvermutete Glücksfall“, schreiben die Gebrüder Grimm in ihrem Wörterbuch.

Als Rolf Laute (65) Anfang der 80er-Jahre seine Künstlergruppe „Die Schlumper“ ins Leben rief, ahnte er von dieser Wortbedeutung noch nichts. „‚Schlumper‘ lag damals auf der Hand, weil unser Atelier in den Kellerräumen des Stadthauses ‚Am Schlump‘ untergebracht war.“ Auf die Grimmsche Übersetzung stieß Laute erst später. „Das passt natürlich auf die Art der Kunst der meisten Schlumper“, sagt er, „da die Werke ohne Planung, ohne intellektuelle Vorgedanken entstehen.“ Denn die zurzeit 24 Schlumper sind Künstler mit geistiger Behinderung.