

„Ich lasse die Obdachlosen reden“
Seit 25 Jahren versorgt der Mitternachtsbus der Diakonie Obdachlose in Hamburgs Innenstadt. Ellen Zander (68) ist von Anfang an dabei – ehrenamtlich.
Seit 25 Jahren versorgt der Mitternachtsbus der Diakonie Obdachlose in Hamburgs Innenstadt. Ellen Zander (68) ist von Anfang an dabei – ehrenamtlich.
In Hamburg gibt es gerade einmal 22 Duschplätze in Einrichtungen für Obdachlose. Das gemeinnützige Unternehmen GoBanyo startet deswegen eine Spendenkampagne für einen mobilen Duschbus.
Im Winter ist das Leben auf der Straße gefährlicher als ohnehin. Wer einen Obdachlosen in Not sieht, sollte ihn zunächst ansprechen und im Zweifel den Notruf wählen. Aufrufe, beim Mitternachtsbus anzurufen, führen in die Irre.
Bei Facebook kursiert ein Aufruf, den Mitternachtsbus der Diakonie anzurufen, wenn man Obdachlose in Not sieht. Doch dieser Hinweis führt in die Irre. Wenn Sie wirklich helfen wollen, müssen Sie andere Nummern wählen.
Warme Getränke, Decken und seelische Unterstützung: Seit 1996 hilft der Mitternachtsbus der Diakonie den Menschen auf Hamburgs Straßen. Zur Feier kam auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard.
Noch gibt es keine Minusgrade, aber die Nachfrage nach Plätzen im Winternotprogramm ist schon jetzt enorm. Über menschenwürdige Alternativen diskutieren Experten der Wohnungslosenhilfe am Dienstag.
(aus Hinz&Kunzt 180/Februar 2008)
Der Mitternachtsbus fährt die Schlafplätze von Obdachlosen an und versorgt sie mit Essen und Getränken. Zwei Jugendredakteurinnen waren mit auf Tour
19 Uhr. Ein kalter, regnerischer Abend, nur ein paar Grad über null. Ich habe meinen Wintermantel an, aber mir ist kalt. Auf dem Gelände der evangelisch-reformierten Kirche in der Ferdinandstraße treffen wir Jens Schönwandt, einen typischen „Hamburger Jung“ mittleren Alters mit grauem Haar, Bart und Seemannsmütze. Er fährt heute den Mitternachtsbus – ehrenamtlich und voller Enthusiasmus.