Wichtige Hilfsprojekte für Obdachlose verzögern sich
Im Bürgerschaftswahlkampf hatten SPD und Grüne ein „Housing First“-Modellprojekt und eine Pension für Wanderarbeiter*innen beschlossen. Ein Jahr später steht fest: Passiert ist bislang nichts.
Im Bürgerschaftswahlkampf hatten SPD und Grüne ein „Housing First“-Modellprojekt und eine Pension für Wanderarbeiter*innen beschlossen. Ein Jahr später steht fest: Passiert ist bislang nichts.
Der heroinabhängige Helmut schläft auf der Straße. Er kann nicht mehr. Dann bekommt der 63-Jährige eine gute Nachricht … Am Dienstag startet die Doku-Reihe „Obdachlos – Einzug in ein neues Leben“ auf VOX. Wir haben vorab rein geschaut.
In der Bürgerschaftsdebatte am Mittwoch haben die Parteien intensiv über Obdachlosigkeit diskutiert. Rot-grüne Anträge für ein Housing-First-Modellprojekt, eine Pension für Arbeitssuchende aus dem EU-Ausland und eine bessere Gesundheitsversorgung von Obdachlosen wurden teils einstimmig angenommen.
Die rot-grüne Koalition in der Hamburger Bürgerschaft will kurz vor den Wahlen entschlossener gegen Obdachlosigkeit vorgehen: Geplant sind unter anderem ein Housing-First-Modellprojekt und eine Pension für Arbeitssuchende aus dem EU-Ausland.
Wer wohnungslos ist und andere Probleme wie zum Beispiel Schulden hat, der hat auf dem Hamburger Wohnungsmarkt kaum eine Chance. Hilfe verspricht ein Projekt, das in Anlehnung an das Housing First Konzept arbeitet. Aber es gibt zu wenig Plätze.
Obdachlose sterben mit durchschnittlich 49 Jahren. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer kennt die Gründe dafür – und formuliert in seinem Kommentar einen ebenso einfachen wie wirkungsvollen Appell.
Studien beweisen: Obdachlose, die schnell wieder eine Wohnung bekommen und dann im Alltag unterstützt werden, kommen besser klar als die Obdachlosen, die erst jahrelang in Wohnheimen gelebt haben und beweisen mussten, dass sie wohnfähig sind. „Housing First“ heißt der neue Ansatz, der auf einer Fachtagung im Diakonischen Werk vorgestellt wurde.