Kersten-Miles-Brücke : Sperrmüll kommt von wohlmeinenden Helfern

Heute am frühen Morgen bekamen die Obdachlosen unter der Kersten-Miles-Brücke Besuch von Müllabfuhr und Ordnungsamt. Grund: der angehäufte Sperrmüll. Den laden immer wieder Helfer ab, sagt Bewohnerin Angie. Für die Obdachlosen ein Problem.

Um 8 Uhr morgens rückte die Müllabfuhr an der Kersten-Miles-Brücke an und weckte die schlafenden Obdachlosen. Im Schlepptau: Mitarbeiter des Ordnungsamtes aus dem zuständigen Bezirk Mitte. „Die standen auf einmal da. Wir wussten gar nicht, was los ist“, sagt Angie, die hier seit einem Jahr Platte macht. Die 33-Jährige sagt, sie habe tags zuvor aus der Zeitung erfahren, dass ihr Schlafplatz einmal mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit steht.

Bezirksamt stellt klar
Kersten-Miles-Brücke: Aufräumen statt räumen
Sollen die Obdachlosen an der Kersten-Miles-Brücke erneut vertrieben werden? Einige Presseberichte erweckten den Anschein. Das Bezirksamt Mitte dementiert nun. Es gehe nur darum, die großen Mengen Müll zu entsorgen. 
Eigentlich sollten Straßensozialarbeiter die Obdachlosen zuvor informieren. Das sei nach ihrem Kenntnisstand auch in dieser Woche geschehen, sagt Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland. Sozialbehördensprecher Marcel Schweitzer bestätigt, dass Straßensozialarbeiter „mehrfach vor Ort gewesen sind.“

In Medienberichten war zunächst spekuliert worden, der Bezirk wolle die Platte räumen – was Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland gegenüber Hinz&Kunzt dementierte. Nicht die Menschen, der angesammelte Sperrmüll sollte aufgeräumt werden.

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Das geschah heute früh dann auch. Die Müllabfuhr hatte es dabei vor allem auf Sperrmüll abgesehen, der sich im Umfeld der Brücke angesammelt hatte – nicht direkt darunter. Im Grünzug an der Helgoländer Allee und unter der U-Bahnbrücke übernachten weitere kleine Grüppchen zumeist osteuropäischer Obdachloser. Neben ihren Zelten standen teils sperrige Möbelstücke wie Polstersessel, Tische und eine Kommode. Gegenstände, die die Obdachlosen nicht selbst angeschleppt haben, sagt Angie: „Hier kommen oft Leute vorbei, die schmeißen ihre Sachen einfach hier raus.“ Ihr sei klar, dass das gut gemeint sei, aber derlei Hilfe sei eher problematisch.

Angie macht sein einem Jahr Platte unter der Kersten-Miles-Brücke.
Angie macht sein einem Jahr Platte unter der Kersten-Miles-Brücke. Foto: SIM

Auch Sorina Weiland würde sich wünschen, dass die Hamburger, die Obdachlose unterstützen wollen, es auf andere Art und Weise täten. „Diese große, sperrigen Sachen können da nicht stehen bleiben, das ist zu gefährlich“, sagt sie und kündigt an, dass die Müllabfuhr auch künftig für Aufräumaktionen anrücken werde. Für den alltäglichen Abfall hat die Müllabfuhr sicherheitshalber eine große Rolle graue Müllsäcke da gelassen.