HVV-Preiserhöhung : Sozialverband fordert Sozialticket

Immer mehr Menschen sind auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt beim Fahrkartenkauf angewiesen. Für das Jahr 2016 kündigt der HVV jetzt eine Preiserhöhung an. Der Sozialverband Hamburg fordert daher ein Sozialticket für Bedürftige.

Um 1,9 Prozent sollen die Preise beim HVV zum Jahreswechsel steigen.

Zum Jahreswechsel erhöht der HVV erneut die Fahrpreise – durchschnittlich um 1,9 Prozent. Dabei würden die Fahrgastzahlen und Einnahmen seit Jahren steigen, kritisiert der Sozialverband Hamburg. „Insbesondere die Pendler und sozial Benachteiligten sind von den jährlichen Preissteigerungen oberhalb der Inflationsrate betroffen“, sagt SoVD-Vorstand Klaus Wicher. „Mobilität ist die zentrale Voraussetzung für soziale Teilhabe. Fahrten mit Bus und Bahn müssen für alle Hamburgerinnen und Hamburger ohne Einschränkungen bezahlbar sein.“

Der SoVD fordert daher ein kostenfreies Sozialticket. Bis 2003 gab es das in Hamburg. Hilfeempfänger zahlten damals 15,50 Euro für eine Monatskarte für den Großraum Hamburg. Inzwischen gewährt der HVV Hilfeempfängern mit der Sozialkarte nur noch einen Rabatt von 20 Euro auf HVV-Monatskarten. Eine Monatskarte für den Großbereich kostet allerdings jetzt schon 59,10 Euro. Der Rabatt, den die Stadt bewilligt, reicht somit nicht aus. „Über die eine mögliche Erhöhung der Sozialkarte ist noch nicht entschieden worden“, heißt es bislang aus der Sozialbehörde.

„Nach den üppigen Tariferhöhungen der letzten Jahre muss der Senat beim HVV jetzt endlich auf die Fahrpreisbremse treten“, sagt Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Auch Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linken, stößt ins gleich Horn: „Es ist Aufgabe des HVV und des Senats, ein gutes Angebot an Bussen und Bahnen zu schaffen und den Hamburgern die Nutzung kostengünstig zu ermöglichen. Dazu gehört nicht, den Fahrgästen jedes Jahr mehr Geld aus den Taschen zu ziehen.“

Text: Jonas Füllner
Foto: Action Press / Public Address