Wohnraumschutz : Mehr als 2600 Wohnungen stehen leer

Ein Beispiel dafür, dass in Hamburg Wohnungen jahrelang leerstehen: die Grindelallee 80 in Eimsbüttel. Foto: LG

Mindestens 2610 Wohnungen in Hamburg stehen seit derzeit leer. Damit hat sich die Zahl der Leerstände gegenüber 2019 deutlich erhöht. Hinzu kommt, dass manche Bezirke nur ungenügend Daten erfassen.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Die CDU nennt die Zahl „alarmierend“: 2610 Wohnungen in Hamburg stehen derzeit seit mindestens vier Monaten leer. Das hat der Senat auf Bürgerschaftsanfrage mitgeteilt. Gegenüber 2019 ist die Zahl der Leerstände damit deutlich angestiegen. Damals lag sie bei 1740.

Laut Hamburgischem Wohnraumschutzgesetz müssen Leerstände von mehr als vier Monaten bei der so genannten Wohnraumschutzdienststelle gemeldet werden – ansonsten drohen Bußgelder bis zu 500.000 Euro. Das Problem: Einer Vielzahl von Fällen stehen nur sehr wenige Mitarbeiter:innen gegenüber, die die Leerstände verfolgen können.

Wie aus der Senatsantwort hervorgeht, erfassen nur drei Bezirke, wie lange ein Leerstand andauert. Demnach stehen allein in Altona, Eimsbüttel und Nord 115 Wohnungen seit mehr als drei Jahren leer. Auch die Gründe werden nicht überall dokumentiert. Die Praxis zeige jedoch, „dass eine Vielzahl der Leerstände aufgrund von Modernisierungs- und/oder Sanierungsarbeiten besteht“, erklärte der Senat.

„Gerade vor dem Hintergrund, dass der Senat die Wohnungsbauziele im letzten Jahr erheblich verfehlt hat, ist es umso wichtiger, dass Bestandswohnungen nicht jahrelang leer stehen, sondern Mietern zur Verfügung gestellt werden“, sagte CDU-Fachsprecher André Trepoll.

Autor:in
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas schreibt seit vielen Jahren für Hinz&Kunzt - seit 2022 als angestellter Redakteur.

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