Rückblick : Jahresbericht 2010

Die Arbeit von Hinz&Kunzt ist ohne die vielen Klein- und Großspender nicht möglich. Mit ihrem Geld ermöglichen Sie uns, als Lobby für arme und sozial schwache Menschen zu wirken – und dass wir rund 400 Hinz&Kunzt-Verkäufern Arbeit und Heimat bieten können.

titel-jahresberichtGanz klar: Kein Thema hat uns 2010 so sehr beschäftigt wie die schlimme – und immer schlimmer werdende – Situation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt.

Mindestens 1029 Menschen (so zählte die Stadt 2009) schlafen in Hamburg auf der Straße. Aktuell sind rund 8000 Zuwanderer und Wohungslose in städtischen Wohnunterkünften untergebracht, dazu kommen fast 300, die in Notunterkünften unterschlüpfen. Nicht zu zählen sind diejenigen, die in unserer Stadt verdeckt obdachlos sind, also kein Zuhause haben und bei wechselnden Verwandten und Bekannten auf dem Sofa oder auf dem Fußboden schlafen.

Für sie alle gibt es in Hamburg keinen Platz zum Wohnen. Das Jahr 2010 haben wir der Aufgabe gewidmet, darauf immer wieder aufmerksam zu machen – mit Artikeln im Straßenmagazin, indem wir Kollegen anderer Medien informiert haben und mit Aktionen wie der Nacht der Wohnungsnot im September.

Die dramatische Situation erreichte ihren Höhepunkt mit dem Einbruch des Winters und dem Start des Winternotprogramms im November. Schnell waren die regulären 200 Plätze belegt. Anfang Dezember öffnete die Stadt den Tiefbunker unter dem Hachmannplatz, um einen Erfrierungsschutz für Obdachlose zu bieten. Wir freuten uns zwar, dass die Stadt Menschen vor dem Erfrieren schützen wollte, waren aber entsetzt von den dortigen Zuständen. Unser Autor Hanning Voigts verbrachte eine Nacht im Bunker und schockierte uns mit seinem Bericht.

Nach der Veröffentlichung rief uns eine Leserin an, die helfen wollte und spontan Geld spendete. Auch die Sparda-Bank engagierte sich mit 20.000 Euro. Damit konnten wir ein eigenes kleines Winternotprogramm verwirklichen. Als wir davon berichteten, gaben Privatspender weitere 20.000 Euro für diesen Zweck. Zwölf Hinz&Künztler haben von Dezember 2010 bis April 2011 in einem Monteursheim gewohnt. Wir sind dankbar für die Unterstützung und stolz auf das gelungene neue Projekt – doch es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es ist unumgänglich, dass die Stadt Hamburg mehr Wohnungen baut. Am liebsten würden wir uns daran beteiligen. Deswegen haben wir noch ein neues Projekt gestartet. In diesem Jahr haben wir 292.000 Euro geerbt. Wir haben beschlossen, diese Summe als Grundstock für ein eigenes Wohnungsbauprojekt anzulegen. Mit dem Bauprojekt möchten wir einigen unserer Verkäufern ein Zuhause geben.  Im Sommer hat unsere Herausgeberin Annegrethe Stoltenberg den „Anker des Lebens“ in der Hafencity eingeweiht. Namensplaketten erinnern an die Spender, die uns in ihrem Testament berücksichtigt haben.

Was wir mit ihrem Geld machen! Zahlen, Daten, Fakten und Aktionen von und für Hinz&Kunzt lesen Sie im Jahresbericht 2010.