Obdachlose können sich oft die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht leisten. Sie sollten sie aber benutzen können, findet ein Hamburger – und ruft gemeinsam mit einer Tagesaufenthaltsstätte zu Spenden dafür auf. Der Bedarf ist da.
Obdachlose in Hamburg sollen Busse und Bahnen kostenlos nutzen dürfen. Dafür setzt sich der Hamburger Dieter Kröger in einer privaten Initiative ein – in Zusammenarbeit mit dem Team der Tagesaufenthaltsstätte Herz As.
„Der Bedarf ist auf jeden Fall da“, sagt Annegret Matthies vom Herz As. Das Team will die Spenden nutzen, um im Einzelfall Tageskarten für Bahnen und Busse in Hamburg zu verschenken. „Das kann nicht zur Regelversorgung gehören“, so Annegret Matthies. Trotzdem: Auch wenn das Wetter jetzt etwas besser wird, können sich viele eine Fahrkarte einfach nicht leisten.“ Trotzdem müssen sie aber weite Strecken zum Arzt oder zum Bewerbungsgespräch oder zur Wohnungsbesichtigung zurücklegen.
Dieser Gedanke steckt auch hinter dem Engagement von Dieter Kröger, dem Initiator der Aktion: „Viele denken, wenn die Temperaturen von zehn Grad minus auf null Grad oder auch zehn Grad plus klettern, dass dann diese Not nicht mehr vorhanden ist. Es braucht aber nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, dass es auch an einem regnerischen Tag für einen Obdachlosen ein Segen ist, wenn er in öffentlichen Verkehrsmitteln durch Hamburg fahren kann.“
Auf die Idee kam Kröger durch eine Aktion in Bremen. Dort dürfen Obdachlose wegen der Kälte kostenlos mit Bussen und Bahnen fahren, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Viele Zeitungen und das Radio berichteten darüber, auch Hinz&Kunzt. Prompt forderten Politiker, dass das auch in Hamburg erlaubt sein soll.
Doch in unserer Stadt wird es so eine Aktion vom HVV zumindest nicht geben. Die Hochbahn sehe in der Aktion „nicht das richtige Signal“, sagte ein Sprecher. Für Dieter Kröger und das Herz As-Team ist es jedoch das Signal, jetzt ihre Spendenaktion zu starten. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer: „Auch um Hilfseinrichtungen aufzusuchen braucht man eine Fahrkarte. Es ärgert uns immer, wenn Wohnungslose wegen Schwarzfahrens im Gefängnis sitzen müssen.“
Dieter Kröger und das Team des Herz As freut sich über Spenden für HVV-Fahrkarten für Obdachlose auf folgendes Konto:
Herz As Hamburg gGmbH
Kto.- Nr.: 130 214 bei der „Ev. Darlehnsgenossenschaft“, BLZ: 210 602 37
Verwendungszweck: HVV-Fahrkarte