Textilarbeiter in Bangladesch : Ein Lohn zum Leben

Vor zehn Jahren hat Tchibo angefangen, die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen in den Produktionsländern zu überdenken. Welche Verbesserungen tatsächlich erreicht wurden, darüber diskutieren Vertreterinnen des Unternehmens und der Kampagne für Saubere Kleidung.

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Arbeiterinnen in einer Textilfirma in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.

Tchibo gilt heute als einer der Vorreiter für gerechtere Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Sogar die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) bescheinigt dem Unternehmen „auf dem Weg“ zu sein. Das war vor zehn Jahren noch völlig anders. Damals prangerte die Hamburger Kampagnengruppe mit Aktionen und Veranstaltungen die Praktiken der Lieferfirmen von Tchibo in den Produktionsländern an.

Der Protest blieb nicht ohne Wirkung: Tchibo baute eine Abteilung für soziale Verantwortung im Unternehmen auf und überdachte generell seine Produktionsbedingungen. Bei der Veranstaltung wird daher Bilanz gezogen, aber auch ein Blick auf neue problematische Arbeitsbedingungen geworfen. „Was viele nicht wissen: Die Löhne in Osteuropa sind inzwischen schlechter als in China“, sagt Waltraud Waidelich vom Frauenwerk der Nordkirche.

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Bettina Musiolek stellt die Studie „Firmencheck 2014 – Auf dem Weg zu einem Existenzlohn“ vor.

Bei der Veranstaltung stellt Bettina Musiolek von der Kampagne für Saubere Kleidung die Studien „Firmencheck 2014 – Auf dem Weg zu einem Existenzlohn“ und „Im Stich gelassen: die Armutslöhne der Arbeiterinnen in Kleiderfabriken in Osteuropa und der Türkei“ vor und diskutiert mit Nanda Bergstein, verantwortlich für den fairen Einkauf bei Tchibo. Zu der Veranstaltung laden die Hamburger Ortsgruppe der Kampagne für Saubere Kleidung, das Frauenwerk der Nordkirche und der Kirchliche Entwicklungsdienst der Nordkirche ein.

Lohn zum Leben für Textilarbeiterinnen, 26. Februar 2015, 19 bis 21 Uhr, Dorothee-Sölle-Haus, Königstr. 54 Hamburg-Altona, Eintritt 5 Euro.

Text: JOF
Fotos: Actionpress / ZUMA Wire und Bettina Musiolek