Escheburg : Brandstifter legt Revision ein

Über die Brandstiftung auf eine Flüchtlingsunterkunft in Escheburg wird der Bundesgerichtshof entscheiden müssen. Der zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilte Finanzbeamte hat Revision gegen das Urteil der Lübecker Richter eingelegt.

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Inzwischen lebt eine Flüchtlingsfamilie in dem Haus am Escheburger Ortsrand.

Der Brandstifter von Escheburg will sich mit dem Urteil des Landgerichts Lübeck nicht zufrieden geben: Wie ein Gerichtssprecher gegenüber Hinz&Kunzt sagte, hat der 39-jährige Finanzbeamte Revision gegen die Entscheidung eingelegt. „Eine Begründung ist bei uns aber noch nicht eingegangen“, sagte Richter Stephan Bahlmann. Nun wird sich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen. Mit einer Entscheidung sei im Sommer zu rechnen, so Bahlmann: „Das wird sich sicher zwei, drei Monate hin ziehen.“

Das Lübecker Gericht hatte den Escheburger am vergangenen Montag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, nachdem die Staatsanwaltschaft 18 Monate Haft gefordert hatte. Damit drohen dem Finanzbeamten auch berufliche Konsequenzen. Ein Sprecher der Hamburger Finanzbehörde wollte sich zum konkreten Fall zwar nicht äußern, sagte aber gegenüber Hinz&Kunzt: „Eine rechtskräftige Verurteilung zu mindestens einem Jahr hat eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis ohne Anspruch auf weitere Bezüge zur Folge.“

Der Mann hatte zugegeben, im Februar ein Wohnhaus in Escheburg hinter der Hamburger Stadtgrenze angezündet zu haben, weil dort Flüchtlinge einziehen sollten. Teile der gutbürgerlichen Nachbarschaft hatten sich energisch über die Pläne der Verwaltung empört, dort alleinstehende Männer aus dem Irak unterzubringen. Inzwischen ist in das Haus eine tschetschenische Flüchtlingsfamilie eingezogen.

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