„Immer noch träume ich von Deutschland“

Nguyen Phong Dien wurde als Kind im Vietnamkrieg verletzt und in Hamburg behandelt. Als Elfjähriger musste er zurück nach Vietnam, das ihm längst keine Heimat mehr war. Die Schriftstellerin Bruni Prasske hat seine Geschichte aufgeschrieben

(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)

Es war die schönste Zeit seines Lebens, hat Dien mir erzählt. Damals war er jahrelang im Krankenhaus Barmbek behandelt worden. Ein Granatsplitter steckte in seinem Rückenmark. Er war fünf Jahre alt und querschnittsgelähmt. Ein Kriegsopfer, das mit einer Gruppe anderer schwer verletzter Kinder in einer spektakulären Aktion von terre des hommes aus Vietnam nach Deutschland ausgeflogen wurde. Dien musste seine Familie, die feuchte Hitze seiner Heimat und alles Vertraute zurücklassen. Er war schwer verletzt. In Vietnam wäre er gestorben.

Der Vietnamkrieg, Thu und ich

40 Jahre Hilfswerk terre des hommes: Ursula Never hat die Anfänge erlebt – als „kleine deutsche Mama“ eines vietnamesischen Jungen in Hamburg

(aus Hinz&Kunzt 177/November 2007)

Ursula Never war damals Studentin. Es reichte ihr nicht, nur auf die Straße zu gehen. Sie wollte helfen. Wo doch allabendlich die Bilder aus dem Krieg in Vietnam über den Fernsehschirm flimmerten und der Schrecken und das Elend dort vorstellbar wurden.