Sophienterasse bald nicht mehr „besonders“?
Weil im „besonders schützenswerten“ Wohngebiet Harvestehude keine Unterkunft für 220 Flüchtlinge entstehen darf, will das Bezirksamt nun den Bebauungsplan ändern lassen.
Weil im „besonders schützenswerten“ Wohngebiet Harvestehude keine Unterkunft für 220 Flüchtlinge entstehen darf, will das Bezirksamt nun den Bebauungsplan ändern lassen.
Ist Harvestehude zu schön für Flüchtlinge? Ein paar besondere Anwohner pochen auf ihr „besonders schützenswertes Wohngebiet“. Dabei herrscht in Hamburg Platzmangel – jedenfalls an Land. In das ehemalige Hotelschiff „Transit“ sind jetzt die ersten 46 Flüchtlinge eingezogen.
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einen vorläufigen Baustopp für die geplante Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse verhängt. Der geltende Bebauungsplan erlaube eine Anlage im geplanten Umfang nicht. Das Bezirksamt kündigte Beschwerde an.
Immer mehr Menschen aus den Krisengebieten dieser Welt suchen Schutz in Hamburg. Besonders schwierig ist die Situation für jugendliche Flüchtlinge. Ein Gespräch mit Anne Harms von der Beratungsstelle Fluchtpunkt.
In Hamburg setzen sich Lampedusa-Flüchtlinge mit einem Fotoprojekt für eine Arbeitserlaubnis ein. Und in Neu Wulmstorf erkämpfen sich Rumänen erfolgreich bessere Arbeitsbedingungen in einer Wurstfabrik. Unser Wochenrückblick rund um den Broterwerb.
Die geplante Flüchtlingsunterkunft in Harvestehude sorgt weiter für Gesprächsstoff: Ist die Nachbarschaft wirklich „gespalten“? Heidrun Petersen-Römer von der Flüchtlingsinitiative Harvestehude sagt: „Nein, wir bekommen viel Zuspruch.“
Rund 300 sogenannte Lampedusa-Flüchtlinge halten sich in Hamburg auf, doch nur 51 wohnen in Unterkünften der Stadt. Und die anderen? Wohnprojekte haben über den Winter 150 Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Doch das ist keine dauerhafte Lösung.
Die Solidarität mit den Lampedusa-Flüchtlingen ist ungebrochen. Am Samstag haben 4000 Menschen für ihr Bleiberecht demonstriert. Bewohner St. Paulis planen bereits weiter: Sie wollen eine symbolische „Bürgerbrücke“ nach Lampedusa bauen und eine Partnerschaft mit der Insel eingehen.
Mit einem Schulstreik haben Hamburgs Schüler am Donnerstag auf die Situation der Lampedusa-Flüchtlinge aufmerksam gemacht. Mehr als 3500 Schüler zogen vormittags durch die Innenstadt und forderten lautstark ein Bleiberecht für die Afrikaner.
Am Freitag werden die ersten Lampedusa-Flüchtlinge aus der St. Pauli Kirche in beheizte Wohncontainer ziehen. Am Donnerstag wurden acht Container auf dem Gelände der Kirchengemeinde aufgebaut. Weitere Plätze sollen bei der Christianskirche in Ottensen entstehen.