Laut Gesetz hat jeder Mensch in Deutschland Anspruch auf ein Bankkonto. Praktisch gibt es immer wieder Probleme – mit schwerwiegenden Folgen.
Der Weg zum Konto war weit für Martin. Er habe bei einer Bankfiliale danach gefragt, erzählt der Wohnungslose an einem Donnerstag Mitte September. Dafür müsse er seine Steuer-Identifikationsnummer vorlegen, habe man ihm mitgeteilt. „Das stimmt nicht“, sagt Hinz&Kunzt-Mitarbeiterin Denni Scheyer, die Menschen wie ihn berät (siehe auch Info-Kasten). Sie begleitet den Magazinverkäufer ein paar Tage später zur Bank. Doch, die Steuer-ID sei unerlässlich, heißt es. Zudem bekommen die beiden einen Fragebogen in die Hand gedrückt, den Martin ausfüllen soll – neben dem Antrag auf Kontoeröffnung. Außerdem müsse der Wohnungslose nachweisen, dass seine frühere Bankverbindung nicht mehr bestehe.
Laut Gesetz hat jeder Mensch in Deutschland Anspruch auf ein Bankkonto. Doch berichten Sozialarbeitende immer wieder von Problemen. Vor allem Wohnungs- und Obdachlosen, Geflüchteten sowie Menschen mit Schulden wird ein Konto mit teils haltlosen Begründungen verweigert und sie können ihr Recht oft nicht durchsetzen, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) unter Schuldnerberater:innen.
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