Das Schicksal des wohnungslosen Babys Leonie hat ganz Hamburg bewegt. Jetzt haben Mutter und Kind endlich eine eigene Wohnung gefunden. Hilfe von der zuständigen Fachstelle für Wohnungslosigkeit bekam sie dabei nicht, kritisiert ihr Sozialarbeiter.
Dieser Winter ist für Wohnungslose besonders hart: Ein Baby wird obdachlos. Wohnungslose Menschen müssen in Notunterkünften auf Stühlen und auf dem Fußboden schlafen, Studenten in einer Turnhalle und Flüchtlinge in Zelten. Die Dauerunterkünfte sind voll belegt, Wohnungen erst recht nicht frei. Dabei verfallen etliche unbewohnte Gebäude. Sozialsenator Scheele hat 1000 neue Unterkünfte versprochen. Trotzdem: Die Suche nach einer Herberge wird an vielen Orten in Hamburg zum Trauerspiel. Wir haben einige besucht und in unserer Karte verzeichnet:
Kilogramm Restmüll pro Einwohner erzeugte Hamburg im vergangenen Jahr. Kein anderer Stadtstaat und auch kein anderes Bundesland produziert im Verhältnis zur Bevölkerungszahl so viel nicht verwertbaren Müll. In Berlin waren es 198,9 Kilogramm pro Kopf, in Bremen 173 Kilogramm. In der von ihrer Struktur her mit Hamburg vergleichbaren Stadt Freiburg fielen 2011 pro Einwohner lediglich
118
Kilogramm Restmüll pro Kopf an.
Die Umweltbehörde erklärte dazu, Hamburg habe Ende der 1990er-Jahre langlaufende Verträge mit Müllverbrennungsanlagen abgeschlossen. „Aus diesem Grund wurde die Mülltrennung in Hamburg jahrelang nicht mit voller Konsequenz betrieben, da ein weiterer Rückgang der Restmüllmengen zu finanziellen Belastungen für die Gebührenzahler hätte führen können.“ Mit dem Auslaufen einzelner Verträge ab 2014 „entsteht jetzt auch wirtschaftlich ein größerer Anreiz zum Ausbau der – ökologisch ohnehin sinnvollen – Getrenntsammlung von Wertstoffen“.
Die Behörde verweist zudem auf ihre „Recycling-Offensive“. Sie belohnt Bürger, die Wertstoffe sammeln, mit geringeren Gebühren. In Hamburg gibt es rund 893.000 Wohnungen, von denen 420.000 noch keine Biotonne und 315.000 noch keine Papiertonne haben.
Kritiker, wie der Leiter des Hamburger Umweltinstituts Michael Braungart, fordern von der Stadt ein Umdenken. So müssten Ausschreibungen von Bauprojekten generell unter der Regie der Umweltbehörde erfolgen, nicht unter der der Finanzbehörde. Ziel müsse sein, die Restmüllmenge bis 2030 auf
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zu senken. Bis zum Jahr 2020, so Braungart, müsse die Restmüllmenge pro Kopf auf unter 100 Kilo- gramm gedrückt werden. Die erklärte Absicht des Senats – 200 Kilogramm Restmüll pro Einwohner in 2020 – sei eine „Bankrotterklärung“.
Wie eine Welt ohne Müll aussehen könnte, zeigt der Film „Cradle to Cradle“ zu deutsch ”Nie mehr Müll – Leben ohne Abfall“:
Ab heute auf Hamburgs Straßen: die neue Ausgabe von Hinz&Kunzt. Wir berichten über die Wohnungsnotstadt Hamburg. Die StrassenKunzt Edition präsentiert den Briten Boxi. Und Paulo Coelho hat exklusiv eine Weihnachtsgeschichte geschrieben.
Viele Menschen träumen davon, mal einen Krimi zu schreiben, auch Jürgen Ehlers. Doch kein Verlag wollte sein Buch annehmen. Andere hätten frustriert aufgegeben. Ehlers aber bleibt dran und etabliert sich als Autor. Am „Krimitag“ liest er mit Hamburger Kollegen zugunsten von Hinz&Kunzt.
Nicht nur sein Künstlername haut rein: Der englische Street Artist Boxi malt fotorealistische Figuren, die die Ängste und Gefühle moderner Großstädter punktgenau reflektieren. Jetzt bieten wir in unserer StrassenKunzt Edition einen echten Boxi an.
Ring frei für Toleranz: Im Jerusalem Boxing Club trainieren Israelis und Palästinenser gemeinsam. Es geht um flinke Fäuste, saubere Schläge – aber keinesfalls um Politik. Der Hamburger Fotograf Evgeny Makarov hat den Verein besucht.
Florencia Chinellato und Alexandr Trusch entdeckten schon früh ihre Leidenschaft fürs Tanzen, heute gehören sie zu den Solisten beim Hamburg Ballett. Im Dezember sind sie in „Onegin“ als Liebespaar zu erleben.
(aus Hinz&Kunzt 238/Dezember 2012)
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