Niedriglöhner in Hamburg : Noch spart die Stadt und der Bund zahlt drauf

Zahlen des Monats

(aus Hinz&Kunzt237/November 2012)

10.000
Menschen arbeiten mindestens direkt oder indirekt für die Stadt Hamburg und
verdienen dabei so wenig, dass ihr Lohn zum Leben nicht reicht. Das schätzt die Gewerkschaft Verdi.
Insgesamt ist Hamburg ganz oder teilweise an rund 350 Unternehmen beteiligt. Viele von
ihnen haben Tochtergesellschaften gegründet oder Arbeit an Fremdfirmen ausgelagert, um
Lohnkosten einzusparen. Oft geht es dabei um mehrere Hundert Euro im Monat pro Beschäftigtem,
wie das Hamburger Abendblatt kürzlich in einem Report nachwies.

150.000.000
(150 Millionen Euro) hat das Hamburger Jobcenter vergangenes Jahr an die
insgesamt 35.500 Niedriglöhner gezahlt, die ergänzendes Arbeitslosengeld II beziehen.
Mit anderen Worten: Was die Stadt und andere Arbeitgeber an den Gehältern sparen,
zahlen sowohl sie als auch der Bund obendrauf.

Text: Ulrich Jonas

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass Anfang 2013 ein neues Landesmindestlohngesetz in Kraft treten soll. Lesen Sie dazu unsere Meldungen.
Mehr Infos zum Thema im Abendblatt-Report „So drückt die Stadt die Löhne“ unter www.abendblatt.de.