„Da ist der Eingang zur Hölle“

Kapitän Hans Peter Jürgens heuerte mit 15 als Schiffsjunge auf der Viermastbark „Priwall“ an. Bei dieser Orkanfahrt erfuhr er, warum Gott Kap Hoorn im Zorn erschaffen hat

(aus Hinz&Kunzt 192/Februar 2009)

Schietwetter in Hamburg, und bannig ungemütlich ist es um diese Jahreszeit. Das alles ist aber gar nichts gegen das, was Kapitän Hans Peter Jürgens bei einer Orkanfahrt rund um Kap Hoorn erlebt hat. 1939 hatte er, damals 15 Jahre alt, als Schiffsjunge auf der „Priwall“ angeheuert. Es war die letzte Frachtreise des Großseglers. Jürgens überlebte und erzählte knapp 70 Jahre später dem Journalisten Stefan Krücken seine Geschichte. Daraus entstand das Buch „Sturmkap“. Hinz&Kunzt druckt Auszüge aus dem ersten Kapitel.

Flaute im Hamburger Hafen

Schiffe ohne Fracht, eingebrochene Charterraten, Kurzarbeit und keine Kredite von den Banken für die Reeder: Die Wirtschaftskrise ist bei uns angekommen

(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

Sie heißen Barbara, Santa Alina oder Hansa Sowieso. Sie sind Frachtschiffe ohne Ladung. Seit Januar ist allein der Transport aus Fernost um ein Viertel gesunken. „Auflieger“ nennen Reeder solche Schiffe, aber sie reden nur hinter vorgehaltener Hand darüber. An die 500 Pötte liegen auf in den Häfen der Welt, gut 20 sind es inzwischen in Hamburg. Die Wirtschaftskrise ist auch hier angekommen.

Seemann allein zu Haus

Ivan Gorelik ist Opfer der Finanzkrise. Der weißrussische Seemann und sein Schiff wurden von seinem Reeder im Stich gelassen – ohne Lebensmittel und ohne Geld

(aus Hinz&Kunzt 193/März 2009)

Die Finanzkrise ist in den Häfen angekommen. Fünf Schiffe wurden allein in Norddeutschland von ihren Reedern aufgegeben, so viele wie noch nie. Birgit Müller begleitete Ulf Christiansen, den Hamburger Inspektor der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF), bei seinem Besuch auf dem Frachter „Rosethorn“.

Mit dem Tanker auf der Elbe zu Hause

Detlef Maiwald ist Binnenschiffer auf der Elbe. Ein Mann, der mit der Zeit geht und viel Geld in die Zukunft auf dem Wasser investiert

(aus Hinz&Kunzt 183/Mai 2008)

Für 4,5 Millionen Euro hat sich Detlef Maiwald ein hochmodernes Binnenschiff bauen lassen. Die TMS Cascade ist einer der ersten Doppelhüllentanker im Hamburger Hafen – und das Zuhause der Familie Maiwald.

Der Inspektor

Seit 15 Jahren kontrolliert Ulf Christiansen im Hamburger Hafen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Seeleuten. Kein Job, sondern eine Mission

(aus Hinz&Kunzt 159/Mai 2006)

Die Haare stehen ihm zu Berge. Der erste Offizier der „New Leader“ stapft in den Aufenthaltsraum. „You have to leave the ship“, dröhnt er und nimmt einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Ulf Christiansen nippt am Kaffee und beißt in sein Brötchen. Er bleibt sitzen, ignoriert den Rausschmiss. Ruhig und gelassen. Er stellt sich als Inspektor der Internationalen Transportarbeiter Föderation, kurz ITF, vor und verspricht, sich nach seiner Kaffeepause im Büro nebenan zu melden.

Bullauge, sei wachsam!

Besuch in der umstrittenen Schifffahrtsausstellung von Peter Tamm, die bis 2007 zu einem öffentlichen Museum werden soll

(aus Hinz&Kunzt 153/November 2005)

Elbchaussee 277, Nähe Jenischpark. Auf den Klingelschildern der weißen Villa steht nur „Wissenschaftliches Institut“. Nichts deutet darauf hin, dass sich im Haus eine der größten und wertvollsten Schifffahrtssammlungen der Welt befindet.

„Der Seekrieg ist keine Erfindung von mir“

Sammler Peter Tamm über seine Begeisterung für Schiffe, unbelasteten Umgang mit der Geschichte und die Vorteile des Kapitänsprinzips

(aus Hinz&Kunzt 153/November 2005)

Peter Tamm, Jahrgang 1928, schlug die Offizierslaufbahn bei der Marine ein und war bei Kriegsende Seekadett. Sein Aufstieg im Springer-Verlag begann 1948 in der Schifffahrtsredaktion des Hamburger Abendblatts. Von 1968 bis 1991 stand er an der Spitze des Konzerns. 2002 verlieh ihm der Hamburger Senat den Ehrentitel Professor.

„Wie präsentieren Sie des Kaisers Manschettenknöpfe?“

Tamm-Kritiker Friedrich Möwe über Museumspädagogik, Marinegeschichte und eine turbulente Debatte

(aus Hinz&Kunzt 153/November 2005)

Unter dem Pseudonym Friedrich Möwe hat ein Autor die Broschüre „Tamm-Tamm“ veröffentlicht, eine gut recherchierte Streitschrift zu Tamm, seiner Sammlung und dem geplanten Museum. Vermittelt über die Herausgeber der Broschüre, den „Informationskreis Rüstungsgeschäfte in Hamburg“, interviewten Detlev Brockes und Frank Keil Möwe per E-Mail.