Auszeit vom Krieg

Der irakische Journalist Alaa Sadoon

(aus Hinz&Kunzt 182/April 2008)

Jahrelang recherchierte Alaa Sadoon für internationale Journalisten und Fotografen bei deren Einsätzen im Irak. Besonders eng arbeitete der 33-Jährige mit Stephanie Sinclair zusammen, die den World Press Photo Award gewann. Sie war es auch, die irgendwann Alarm schlug und die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte informierte. Denn der freie Journalist verkraftete die Geschehnisse des Krieges nicht mehr.

Todesstrafe für einen Download

Verurteilt, weil er im Internet surfte: Zum Tag der Menschenrechte fordert die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte die Freilassung eines jungen Afghanen

(aus Hinz&Kunzt 190/Dezember 2008)

Eigentlich sollten die Brüder Yaqub Ibrahimi und Parvez Kaambakhsh jetzt in Hamburg sein. Sie sollten Atem, Kraft und Mut schöpfen, um nach einem Jahr gestärkt nach Afghanistan zurückzukehren: ihre Heimat, in der sie derzeit nicht sicher sind. Die beiden jungen Afghanen sind als Gäste der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte in die Hansestadt eingeladen. Der Journalist Yaqub Ibrahimi recherchiert in Afghanistan über die Verbrechen der sogenannten Warlords und prangert sie an. Er veröffentlicht Artikel über Korruption, Erpressung und Gewalt und hat schon mehrfach Morddrohungen erhalten. Sein Bruder Parvez Kaambakhsh, Journalistikstudent an der Balkh-Universität in Mazar-i-Sharif, ist in der Islamischen Republik Afghanistan durch seine kritischen Fragen in Sachen Politik und Religion aufgefallen.