Schwerpunkt

Frauen in den Hafen!

An verschiedenen Stellen im Hafen arbeiten immer mehr Frauen, und sie verändern seine Strukturen. Zeit, sie zu fragen: Wie arbeitet es sich hier – und wie muss sich dieser Ort entwickeln?

·
Interview mit Angela Titzrath

Die Hafenchefin

Fast alles, was im Hamburger Hafen vom Wasser aufs Land bewegt und abtransportiert wird, ist ein Job für die rund 6400 Mitarbeiter:innen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). An deren Spitze steht eine Frau: Angela Titzrath ist seit 2017 Vorstandsvorsitzende.

·
Soziale Bewegungen

Frauen auf den Barrikaden

Welche Rolle spielten Frauen in sozialen Revolutionen? Ein Gespräch mit der Philosophin Eva von Redecker anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März – auch darüber, was heutige Protestbewegungen aus der Geschichte lernen können.

·
Soziale Spaltung

SoVD fordert mehr Einsatz für arme Hamburger

Leichteren Zugang zu Hilfsangeboten und kostenlose HVV-Tickets für Senioren in Armut – das fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Landeschef Klaus Wicher sieht nach einer Tour durch Hamburger Quartiere deutlichen Bedarf.

·
Schutzlos

Obdachlose Frauen werden häufig Gewaltopfer

Wer keine Wohnung hat, kann sich nur schlecht gegen Übergriffe schützen. Das gilt insbesondere auch für obdachlose Frauen, die besonders oft Opfer von sexualisierter Gewalt werden.

·
Unterkunft für Frauen

Spende verhindert Schließung

Der Weiterbetrieb ist gesichert: Dank einer großzügigen Spende von 30.000 Euro bleibt das Containerdorf am Berliner Tor auch im Sommer bestehen. Die Einrichtung auf dem HAW-Campus bietet Platz für zehn obdachlose Frauen.

88 Tage Hölle

Daniela Matijevic war als Soldatin im Kosovo. Die junge Frau musste dort am Öffnen von Massengräbern teilnehmen, sah Dorfbewohner und Kameraden sterben. Elf Jahre später leidet sie noch immer unter den Erlebnissen – und fordert von der Gesellschaft mehr Respekt.

„Man fühlt sich eklig, ausgenutzt, schmutzig“

Obdachlosigkeit bei Frauen ist oft unsichtbar. Die Betroffenen kommen bei Freunden und Bekannten unter – oder im Bett irgendeines Mannes. Geschichten von Frauen ohne Wohnung sind Geschichten von Ausbeutung, Scham und Einsamkeit.

Die Schläge, die Angst, die Drogen

Claudia ist 41 Jahre alt und hat seit 14 Jahren keine eigene Wohnung.

(aus Hinz&Kunzt 189/November2008)

Die drei Geschwister stehen dicht gedrängt. Claudia ist die Älteste von ihnen, sie muss ihre Brüder beschützen. Dabei ist sie selbst noch nicht einmal sechs Jahre alt. Der kleine Carlos kann noch nicht laufen, Claudia hält seine kleinen Hände in ihren. Das Geschrei und das Gepolter versuchen die drei zu ignorieren. Es ist immer laut, wenn die Eltern streiten. Aber heute ist irgendetwas anders. Die Mutter schreit jetzt gar nicht mehr. Sie liegt am Boden, der Vater rittlings auf ihr, und er drückt auf ihren Hals. Dass die Mutter da so liegt, macht den Geschwistern Angst. Sie fangen an zu weinen. Als ihr Vater das Zimmer verlässt, laufen sie zu ihrer regungslosen Mutter, stoßen sie an und rufen sie.