Tod, Elend und eine Hoffnung

Acht Menschen sind in den vergangenen sechs Monaten auf der Straße gestorben. Acht! Und die Straßen sind voller Obdachloser. Die Verelendung nimmt immer mehr zu. Und immer öfter hören wir Geschichten, dass Menschen Hilfe brauchten und sie nicht bekamen. Wie Michi, der auf dem Großneumarkt gestorben ist. Das ist alarmierend, weil wir uns coronabedingt auf noch schwerere Zeiten einstellen müssen.

Zu Redaktionsschluss (21. Oktober) wollte die Sozialbehörde noch nicht bestätigen, dass es eine neue Tagesaufenthaltsstätte in der Innenstadt geben soll und eine zusätzliche Unterkunft. Wir wissen aber, dass sie dran ist. Wer dort ein Bett erhält, wie viele dort in einem Raum schlafen müssen, das wissen wir nicht. Ob die Angebote angesichts der zunehmenden Verelendung ausreichen, ist derzeit auch nicht absehbar. Die Linke fordert jetzt einen Runden Tisch – das wäre ein Anfang.

Gerne würde ich etwas Positives erzählen: Dass die Stadt Obdach­lose in Einzelzimmern – womöglich in leer stehenden Hotels – unterbringt. Wir haben das ja für ein paar Monate dank einer Spende machen können. Eine Win-win-Situation, weil sowohl Obdachlose als auch Hotels die Coronazeit so besser überstehen. Das ist nur ein Traum, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Ihre Birgit Müller

Chefredakteurin

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