Kinofilm des Monats
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Falsch zitierte Sprichwörter sind so peinlich wie die Loriot’sche Nudel im Gesicht. Das Schlimmste: Jeder merkt es, keiner sagt was. Jahrelang bemühte ich selbst den Vergleich „Arm wie eine Küchenmaus“ oder sprach von „Milchmännchenrechnung“. Schwamm drüber. Milchmännchen gibt es ja, Küchenmäuse auch. Zumindest im neuen Spielfilm „On the Milky Road“ von Emir Kusturica, Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion. Neben seinem Milchmännchen machen streitsüchtige Schafe, fliegende Menschen, eine beißende Uhr und unzählige Papageien die Story so märchenhaft, dass man schon den nächsten Urlaub irgendwo in Serbien oder Ungarn verbringen möchte. Rahmenhandlung: Milchmann Kostja überquert täglich die Grenze zwischen zwei Bürgerkriegsparteien. Abends kehrt er zu seiner äußerst gelenkigen Verlobten zurück. Läuft. Bis er sich in eine Italienerin verliebt. Doch nicht nur er: Neben dem Bruder seiner Verlobten gibt es da noch einen äußerst übellaunigen General, der die Angebetete zurückwill – tot oder lebendig. Es beginnt eine wilde Flucht, dabei wird gefeiert und gefiedelt, getanzt und ekstatisch geliebt. Trotz dunkler Thematik – Ort und Hintergrund sind ja nicht gerade im Glücksbärchiland angesiedelt – strotzt der Film vor Lebensfreude.
