

„Bevor das fertig ist, lieg ich unter der Erde“
Bis die abgerissenen Esso-Häuser auf St. Pauli durch einen Neubau ersetzt sind, werden Jahre vergehen. Wer von den alten Mieter*innen wird von dem Rückkehrrecht dann noch Gebrauch machen?
Bis die abgerissenen Esso-Häuser auf St. Pauli durch einen Neubau ersetzt sind, werden Jahre vergehen. Wer von den alten Mieter*innen wird von dem Rückkehrrecht dann noch Gebrauch machen?
Noch ist das Gelände am Spielbudenplatz, wo einst die Esso-Häuser standen, leer. Der Bau des Paloma-Viertels stockt. Doch Stadt, PlanBude und Nachbarschaftsinitiative setzen sich jetzt dafür ein, dass der Bau von günstigen Wohnungen und Nachbarschaftsangeboten nicht scheitert.
Es geht voran mit dem Areal, auf dem einst die Esso-Häuser standen: Im Paloma-Viertel wird es günstige Wohnungen und viel Platz für öffentliches Abhängen geben.
Mehr als 2000 Anwohner reichten in den vergangenen Monaten Ideen für den Neubau auf dem Esso-Häuser-Areal ein. Geht es nach ihnen, dann gibt es künftig günstige Mieten und mehr öffentlich nutzbare Flächen auf St. Pauli. Die Ideen fließen jetzt in die Bauplanungen ein.
Drei Jahre lang begleitete ein Filmteam den Protest rund um die Esso-Häuser am Spielbudenplatz. Am Sonntag feiert der Dokumentarfilm „Buy Buy St. Pauli“ nun Premiere. Die Zukunft des Areals ist unterdessen noch immer offen.
Das bezirkliche Gutachten zu den Esso-Häusern ist da: Vor allem die Tiefgarage unter den Häusern ist marode. Damit sinken die Hoffnungen der Mieter, die sich für den Erhalt einsetzen. Denn eine Sanierung im bewohnten Zustand ist nicht möglich.
Die Esso-Häuser an der Reeperbahn sind vom Abriss bedroht, aber die Bewohner wehren sich dagegen. Mieter und Gewerbetreibende lernen sich besser kennen, weil sie einen gemeinsamen Feind haben: Sie befürchten das Ende des Kiezes, den sie kennen und lieben.
Hunderte Hamburger haben am Wochenende gegen Wohnungsnot und Leerstand demonstriert. Sie kritisierten auch den SPD-Senat für seine Politik. Der will jetzt endlich das Wohnraumschutzgesetz überarbeiten. Im November gehen die Proteste weiter.
13 leere Wohnungen trotz Wohnungsmangel auf St. Pauli – ist das Zweckentfremdung ? Das wirft die Initiative Esso-Häuser der Bayerischen Hausbau vor, die den Gebäudekomplex am Spielbudenplatz ohnehin am liebsten abreißen würde.
Die Auseinandersetzungen um den geplanten Abriss der Esso-Häuser an der Reeperbahn gehen weiter. Eine Versammlung, an der neben Vertretern der Investoren nur Mieter teilnehmen durften, die sich als solche ausweisen konnten, wurde von buntem Protest begleitet.