Protest gegen Naziaufmarsch : Hamburg ist bunt – nicht braun!

Gegen den am Samstag geplanten Aufmarsch von Neonazis rufen Gewerkschaften, Parteien und Kirchen zum Protest auf. Ob die Rechten überhaupt demonstrieren dürfen, ist unklar: Die Hamburger Gericht haben die Demonstration verboten.

edgar-hamburg-bekennt-farbe-front-1500-x-1000„Wir werden friedlich, aber konsequent, zeigen, dass wir menschenverachtende Propaganda und Gewalt nicht akzeptieren“, heißt es in einem Aufruf der Gewerkschaften. Zusammen mit den Kirchen und Parteien rufen sie für Samstag zu einem Fest auf dem Rathausmarkt unter dem Motto „Hamburg ist bunt – nicht braun!“ auf.

Um 12 Uhr wollen Neonazis und Hooligans in Hamburg aufmarschieren. Das Verwaltungsgericht hat allerdings den Aufmarsch unter dem Motto „Tag der Patrioten“ verboten. Die Veranstalter könnten jetzt versuchen vor dem Oberverwaltungs- oder Bundesverfassungsgericht noch eine Aufhebung des Verbots zu erzwingen.

Unabhängig davon, wie das laufende Verbotsverfahren ausgeht, versammeln sich Kirchen, Parteien und Gewerkschaften um 11 Uhr zur Kundgebung „Hamburg bekennt Farbe“ auf dem Rathausmarkt. Zudem findet die derzeit noch flexibel geplanten Demonstration des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ statt. Der Zusammenschluss von rund 630 Verbände, Organisationen und Initiativen erwartet etwa 15.000 Teilnehmer zum Auftakt um 10 Uhr am Hauptbahnhof. „Wenn der Nazi-Aufmarsch verboten bleibt, wird es eben eine Jubel-Demo geben“, sagt Carina Book vom Allgemeinen Studierenden Ausschuss der Universität Hamburg.

Auch Hamburgs Radiosender setzen am Samstag ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass setzen. Um 12 Uhr unterbrechen acht Sender ihr Programm und verlesen zeitgleich einen gemeinsamen Text für ein demokratisches und tolerantes Miteinander in Hamburg. Danach wird der Song „Imagine“ von John Lennon gespielt als Hymne des Friedens und der Menschlichkeit.

Text: Jonas Füllner
Bild: FHH