Besuchervisum fürs Paradies

Der Homeless World Cup war für Hinz&Künztler Artur Walencik ein Ausflug in eine andere Welt – doch die Realität hat ihn schnell wieder eingeholt

(aus Hinz&Kunzt 191/Januar 2009)

Dass er wirklich nach Australien zum Homeless Worldcup fliegt, hat Artur Walencik erst geglaubt, als er im Flugzeug saß. Die Zeit auf dem fünften Kontinent war für ihn etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal einen Ozean überflogen, Koalas gestreichelt, Pinguine gesehen, im Dezember am Strand gegrillt, einer Generalkonsulin die Hand geschüttelt, eine Nation auf dem Spielfeld vertreten, vor mehr als tausend Zuschauern Fußball gespielt, Autogramme gegeben, mit Jubelrufen gemeint sein. Kleine Puzzleteile großen Glücks, die Artur als Erinnerungen in seinem Herzen und in Hunderten Bildern auf seiner Digitalkamera – extra vom Gesparten gekauft – mit sich trägt.

Die Helden von Kopenhagen

Eine Woche Urlaub von der Realität: Beim Homeless World Cup wurden Obdachlose zu Superstars

(aus Hinz&Kunzt 175/September 2007)

Zum 5. Homeless World Cup (HWC), der Fußball-WM der Obdachlosen, kamen Anfang August 500 Spieler aus 48 Nationen nach Kopenhagen. Ein riesiges Fest von Menschen, die sonst wenig zu feiern haben.

Turnier der Erfolgsgeschichten

Im schottischen Edingburgh spielten rund 220 Straßenkicker aus 27 Ländern um den Homeless Worldcup. Viele Afrikaner durften nicht dabei sein

(aus Hinz&Kunzt 151/September 2005)

Dudelsackpfeifer, Schottlands heißester Pop-Act El Presidente, eine prall gefüllte Tribüne. Sogar das sprichwörtlich schlechte schottische Wetter spielt mit und setzt das steil über der Bühne aufragende Schloss von Edinburgh ins rechte Licht. Es könnte alles eitel Sonnenschein sein bei der Eröffnungsfeier für den Homeless Worldcup, das Fußballturnier des Weltverbandes der Straßenzeitungen für Obdachlose und solche, die es einmal waren.

Aus dem Abseits

In Göteborg spielten 26 Teams von vier Kontinenten um den Homeless World Cup

(aus Hinz&Kunzt 139/September 2004)

„Nip-pon! Nip-pon!“, schallt es Göteborgs Flaniermeile Avenyn hinab. „Fotbolls VM“ ist auf der Tribüne des Hasselblad-Museums in riesigen Lettern zu lesen, „Fußball WM“. Kein Hinweis darauf, dass hier nicht die EM-Stars Larsson und Ibrahimovic spielen, sondern Obdachlose und andere, denen das Leben übel mitgespielt hat.