Das Glück des Überlebens

Das Thalia Theater inszeniert die Geschichte der Hamburger Jüdin Esther Bauer im Kellinghusenpark und mit Laienschauspielerinnen

(aus Hinz&Kunzt 157/April 2006)

Sie ist eine waschechte Hamburger Deern. Bis zu dem Tag, an dem man ihr den Judenstern an die Brust heftet: Esther Bauer, geborene Jonas. Sie kommt nach Auschwitz, überlebt den Holocaust, wandert nach New York aus, legt ihren Glauben ab, sagt: „Es gibt keinen Gott, sonst würde ich mich umbringen.“ Heute besucht die 82-Jährige ihre Geburtsstadt regelmäßig. Das Thalia Theater widmet der außergewöhnlichen Frau jetzt die Open-Air-Inszenierung „Esther Leben“.

Massel und Chuzpe

Manfred Lahnsteins Buch über die außergewöhnliche Rettung seiner jüdischen Familie vor dem Nazi-Terror

(aus Hinz&Kunzt 137/Juli 2004)

Wenn Juden sagen „Der hat Massel“, dann bedeutet das ungefähr: „Der hat Schwein gehabt.“ Und wenn sie von „Chuzpe“ sprechen, meinen sie eine Mischung aus Mut und Frechheit. Blanka und Rudolf Kandel, zwei junge Juden aus Kroatien, hatten beides. Sie entkamen mit ihren Familien den Nazi-Schergen aus Zagreb und schlugen sich auf einer Odyssee bis Rom durch. Dabei sprangen sie dem Tod mehr als einmal von der Schippe.