„Zu getreuen Händen“

Bevor Familie Bielefeld 1941 aus Hamburg deportiert wird, bringt sie ihre wertvollsten Gegenstände in Sicherheit. Freunde hüten die Stücke seitdem
für sie. Jetzt sind die Stücke in einer Ausstellung zu sehen

(aus Hinz&Kunzt 194/April 2004)

Die Schublade klemmt. Im Esszimmer ihrer Wohnung in Winterhude rüttelt Traute Olsen an den Griffen der Kommode. Da öffnet sich die Lade. Die 77-Jährige holt eine schmale Schatulle heraus und klappt den Deckel hoch. Gabeln und Messer in 800er Silber liegen auf grünem Satin, auf den Griffen ist „HB“ eingraviert. Es sind die Initialen von Helene Bielefeld, einer gebürtigen Hamburgerin, die mit ihrer Familie in der Erikastraße lebte. Auch Traute Olsen wurde in Hamburg geboren. Im Wohnzimmer erinnert sie sich, wie sich ihre Wege kreuzten.

Tippelbruder in der Nazizeit

„Landstreicher“ wie der Hamburger Fritz Eichler lebten gefährlich im „Dritten Reich“. Seine Geschichte erschien im Juni 1994 in Hinz&Kunzt zum ersten Mal.

(aus Hinz&Kunzt 186/August 2008)

Massel und Chuzpe

Manfred Lahnsteins Buch über die außergewöhnliche Rettung seiner jüdischen Familie vor dem Nazi-Terror

(aus Hinz&Kunzt 137/Juli 2004)

Wenn Juden sagen „Der hat Massel“, dann bedeutet das ungefähr: „Der hat Schwein gehabt.“ Und wenn sie von „Chuzpe“ sprechen, meinen sie eine Mischung aus Mut und Frechheit. Blanka und Rudolf Kandel, zwei junge Juden aus Kroatien, hatten beides. Sie entkamen mit ihren Familien den Nazi-Schergen aus Zagreb und schlugen sich auf einer Odyssee bis Rom durch. Dabei sprangen sie dem Tod mehr als einmal von der Schippe.