Zimmermädchen in Hamburg : Putzen für miesen Lohn

Sind Dumpinglöhne in Hamburger Hotels weiter die Regel? Darauf weisen Recherchen von Hinz&Kunzt hin. Demnach sind jetzt vor allem Menschen aus Osteuropa die Geprellten. Auch bei der Unterbringung werden sie offenbar mächtig abgezockt. 

Zimmermädchen und Roomboys werden in Hamburger Hotels offenbar weiterhin vielfach mit Dumpinglöhnen abgespeist. Das ergibt sich aus gemeinsamen Recherchen von Hinz&Kunzt und dem NDR-Hamburg-Journal. Vor allem Menschen aus Osteuropa sind die Leidtragenden: Sie werden von zweifelhaften Vermittlern oder Reinigungsfirmen mit falschen Versprechen angeworben und bekommen dann für ihre Arbeit weit weniger bezahlt als den für die Branche gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn von 8,82 Euro die Stunde. Manchen von ihnen bekommen zudem für wenige Quadratmeter Schlaffläche in zum Teil maroden Häusern „Mietkosten“ von 250 bis 300 Euro monatlich vom Lohn abgezogen. Mehr dazu lesen Sie in der November-Ausgabe von Hinz&Kunzt.

Der Hintergrund: Um die eigenen Kosten zu senken, beauftragen viele Hotels Fremdfirmen mit der Reinigung ihrer Zimmer. Meist schreiben sie in ihren Verträgen mit den Dienstleistern zwar fest, dass diese ihre Mitarbeiter entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen bezahlen sollen. Ob die Fremdfirmen das aber tatsächlich auch machen, kontrollieren sie in der Regel nicht. Seit Jahren weist Hinz&Kunzt mit dem Hotelreport („Fünf Sterne für fairen Lohn“) auf die Missstände im Hotelreinigungsgewerbe hin.

Text: Ujo
Foto: Martin Kath